Washington/Caracas (Reuters) – Die Spannungen zwischen den USA und Venezuela nehmen zu.
Die beiden Staaten warnten am Dienstag ihre Bürger wechselseitig vor Reisen in das andere Land. “Für US-Bürger in Venezuela besteht ein erhebliches und wachsendes Risiko einer unrechtmäßigen Inhaftierung”, teilte das US-Außenministerium mit. Für das lateinamerikanische Land gilt die höchste Reisewarnung, die unter anderem auf Risiken wie Folter und staatliche Willkür hinweist. Nach Angaben der US-Regierung werden Amerikaner zu Unrecht in Venezuela festgehalten.
Venezuelas Außenminister Yvan Gil warnte seine Mitbürger dagegen auf Telegram: “Venezolaner in den Vereinigten Staaten sind Opfer eines systematischen Musters von Menschenrechtsverletzungen, sie werden willkürlich inhaftiert, von ihren Familien getrennt und in Konzentrationslager in Drittländern gebracht.”
Ein Hintergrund des Streits ist das Vorhaben der Regierung von US-Präsident Donald Trump, zehntausende Migranten abzuschieben. Viele stammen aus Venezuela. Das Land wird seit Jahrzehnten von einer sozialistischen Regierung beherrscht, die für den wirtschaftlichen Niedergang des ölreichen Landes verantwortlich ist und Hunderttausende Venezolaner zur Flucht vor Armut und Perspektivlosigkeit getrieben hat.
Trump wirft den Migranten pauschal und ohne Vorlage von Beweisen vor, für Drogenhandel und Gewaltverbrechen verantwortlich zu sein. Der Oberste Gerichtshof der USA hat in die US-Regierung dafür gerügt, Migranten ohne ein angemessenes Gerichtsverfahren abschieben zu wollen.
(Bericht von Doina Chiacu in Washington und Vivian Sequera in Caracas, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)