Über 40 Verletzte bei russischem Drohnen-Angriff auf Charkiw

Charkiw (Reuters) – Bei einem russischen Drohnen-Angriff auf Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens 43 Menschen verletzt worden.

Wohngebäude, ein Kindergarten und die Einberufungsstelle in der nach Kiew zweitgrößten Stadt des Landes seien beschädigt worden, teilten die Behörden und die Militärverwaltung am Montag mit. Es habe zwei Angriffswellen gegeben. Während der zweiten Welle hätten die russischen Streitkräfte innerhalb von zehn Minuten mit sechs Schahed-Drohnen angegriffen, erklärte Bürgermeister Ihor Terechow. Sie hätten auf Wohnstraßen, Autos und Menschen gezielt.

Charkiw wird seit Beginn der großangelegten Invasion 2022 immer wieder vom russischen Militär unter Beschuss genommen. Am Morgen wurde zudem die Region Saporischschja im Südosten vom russischen Militär mit Drohnen angegriffen. 17 Menschen seien verletzt worden, teilte Gouverneur Iwan Fjodorow mit. Dutzende Wohnhäuser seien beschädigt worden.

In der Hafenstadt Odessa im Süden des Landes starb regionalen Behörden zufolge ein Mensch bei einem russischen Angriff.

Die russischen Truppen haben im Laufe des Krieges immer wieder auch zivile Ziele beschossen und Tausende Menschen getötet – Männer, Frauen und Kinder. Russland hingegen erklärt, es ziele nur auf die Infrastruktur, die den ukrainischen Kriegsanstrengungen diene. Auch bei ukrainischen Angriffen auf russisches beziehungsweise von Russland kontrolliertes ukrainisches Territorium wurden Zivilisten getötet – allerdings deutlich weniger als in der ukrainischen Zivilbevölkerung.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appellierte an die westlichen Partner, ihre Versprechen einzuhalten und die Verteidigung der Ukraine zu stärken. “Wir zählen fest darauf, dass unsere Partner unsere Vereinbarungen vollständig umsetzen”, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. “Die Luftverteidigung hat weiter höchste Priorität, wenn es um den Schutz von Menschenleben geht.”

(Bericht von: Vitalii Hnidyi, Lidia Kelly, Anna Pruchnicka; geschrieben von Sabine Ehrhardt; redigiert von Thomas Seythal)

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