Porsche-Absatz sinkt leicht – “Preisschutz” hilft US-Geschäft

Frankfurt (Reuters) – Schwächen in China und auf dem deutschen Heimatmarkt haben den Absatz des Sportwagenbauers Porsche im ersten Halbjahr gebremst.

Von Januar bis Juni lieferte die Volkswagen-Marke 146.391 Fahrzeuge aus, ein Minus von sechs Prozent. “Insgesamt ist es uns gelungen, das Absatzvolumen über die Vertriebsregionen stabil und ausgewogen zu halten, trotz der andauernden geopolitischen Herausforderungen”, erklärte Vertriebs- und Marketingchef Matthias Becker am Dienstag. Das Umfeld bleibe herausfordernd.

In China, dem zweitgrößten Einzelmarkt, erlitt Porsche ein Absatzminus von 28 Prozent. Das Luxussegment läuft dort weiterhin schlecht, und Porsche will trotz des harten Konkurrenzkampfs die Preise nicht senken. In Deutschland sackten die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahresquartal um 23 Prozent ab.

In Nordamerika mit dem Hauptmarkt USA, auf dem Porsche als reiner Importeur von den gestiegenen Einfuhrzöllen getroffen wird, erreichte der Autobauer dagegen den besten Wert eines ersten Halbjahres. Die Auslieferungen legten bis Ende Juni dank des besonders starken ersten Quartals um zehn Prozent auf 43.577 Fahrzeuge zu. “Der Zuwachs resultiert vor allem aus einer höheren Warenverfügbarkeit im Handel sowie aus dem im ersten Halbjahr gebotenen Preisschutz aufgrund des erhöhten Einfuhrzolls”, erklärte Porsche. Der Autobauer hatte vor Inkrafttreten des 25-prozentigen Zollaufschlags im April vermehrt Fahrzeuge in die USA geliefert und die Preise dort trotz des Zolls nicht angehoben. Für das zweite Quartal ergibt sich aus den Zahlen ein Absatzrückgang in Nordamerika um 6,5 Prozent.

Das stärkste Wachstum verzeichnete der neue Macan: Mit einem Plus von 15 Prozent auf 45.137 war es der bestverkaufte Porsche im ersten Halbjahr. In Europa ist das kleinere SUV ausschließlich als E-Auto im Handel. Fast jedes vierte verkaufte Fahrzeug der Schwaben ist eines mit Batterieantrieb, jedes achte ist ein Plug-in-Hybrid, knapp zwei Drittel sind noch reine Verbrenner wie die Sportwagen-Ikone 911.

(Bericht von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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