Peking (Reuters) – Zuschüsse, Sonderkredite, Hilfen für junge Leute: Die chinesische Regierung will inmitten des Zollkonflikts mit den USA die Beschäftigung im Land mit neuen Maßnahmen stützen.
“Die regionalen Regierungen und Abteilungen müssten die politische Verantwortung für die Stabilisierung der Beschäftigung übernehmen, die Umsetzung der Politik verfolgen und neue Maßnahmen umgehend einführen”, teilte der Staatsrat am Mittwoch in Peking mit.
Demnach können die Verwaltungen in mehreren Regionen künftig höhere Subventionen für die Arbeitslosenversicherung zahlen. Für kleine Unternehmen soll die Erstattung von 60 Prozent auf bis zu 90 Prozent angehoben werden, für große von 30 auf 50 Prozent. Unternehmen, die mit betrieblichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, können zudem beantragen, ihre Beiträge zur Renten-, Arbeitslosen- und Arbeitsunfallversicherung aufzuschieben.
Unternehmen, die arbeitslose Jugendliche im Alter von 16 bis 24 Jahren einstellen und mindestens drei Monate lang die volle Versicherungssumme zahlen, können einen einmaligen Zuschuss von bis zu 1500 Yuan (179 Euro) pro Person erhalten. Die Kommunalverwaltungen sollen zudem den Zugang zur Berufsausbildung erweitern. So soll arbeitslosen Jugendlichen und Wanderarbeitern die Einschreibung in technische Schulen dank gelockerter Altersbeschränkungen ermöglicht werden, so das Kabinett.
Offiziellen Daten zufolge ist die Arbeitslosenquote der 16- bis 24-Jährigen in China (ohne Studenten) im Mai auf ein Elf-Monats-Tief gesunken. Sie blieb aber mit 14,9 Prozent auf einem hohen Niveau. Die Arbeitslosenquote der 25- bis 29-Jährigen (ohne Studenten) liegt bei 7,0 Prozent. Umfragen deuten darauf hin, dass chinesische Unternehmen zunehmend unter Druck stehen, Löhne zu senken und Arbeitsplätze abzubauen. Zum einen schwächelt die Binnennachfrage angesichts der anhaltenden Immobilienkrise. Zum anderen leidet der Exportweltmeister unter den hohen US-Zöllen auf seine Waren.
(Bericht von Ethan Wang, Yukun Zhang und Kevin Yao, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)