Deutschland-Tourismus schwächelt – Weniger Übernachtungen

Berlin (Reuters) – Die späten Pfingstferien haben den Deutschland-Tourismus im Mai gedämpft.

Hotels, Pensionen, Campingplätze und andere Beherbungsbetriebe zählten zusammen 47,5 Millionen Übernachtungen und damit 2,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. “Ein Grund für diesen Rückgang könnten die späteren Pfingstferien in einigen Bundesländern in diesem Jahr sein”, hieß es dazu. Diese fielen 2024 überwiegend auf den Mai, 2025 überwiegend auf den Juni.

Auch für die ersten fünf Monate des Jahres fällt die Bilanz leicht negativ aus. Bis Ende Mai verbuchten die Beherbergungsbetriebe insgesamt 173,0 Millionen Übernachtungen und damit 0,8 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Rekordjahres 2024. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland sank dabei um 0,9 Prozent auf 144,3 Millionen. Bei ausländischen Gästen gab es ein Minus von 0,3 Prozent auf 28,7 Millionen.

Zu Beginn der Hauptreisezeit hat sich die Stimmung im Beherbergungsgewerbe verbessert. Das entsprechende Barometer für das Geschäftsklima in der Branche stieg im Juni bereits zum fünften Mal in Folge – von minus 16,5 auf minus 15,3 Punkte. Damit würden allerdings nach wie vor die pessimistischen Stimmen überwiegen, wie das Ifo-Institut zu seiner Umfrage mitteilte. “Eigentlich profitierten viele Sparten trotz der allgemeinen Zurückhaltung im Konsum von einer stabilen Nachfrage”, sagte Ifo-Branchenexpertin Caroline Vogel. “Der Start ins Jahr 2025 verlief jedoch etwas holprig. Das wirkt weiter nach.” Auch die Aussicht auf die Sommersaison gebe wenig Anlass für Optimismus.

Fast 58 Prozent der befragten Unterkunftsanbieter fühlten sich zuletzt durch eine zu schwache Nachfrage ausgebremst. Ein Jahr zuvor waren es nur knapp 40 Prozent. Angesichts fehlender Kundschaft will ein größerer Teil der Unternehmen in den nächsten drei Monaten Stellen abbauen, fanden die Forscher heraus. Das Thema Fachkräftemangel nimmt etwas an Bedeutung ab. Allerdings klagten immer noch 41 Prozent der Betriebe über Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu bekommen.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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