AstraZeneca scheitert mit Mittel gegen seltene Stoffwechselerkrankung

Frankfurt (Reuters) – Der Pharmakonzern AstraZeneca hat in der entscheidenden Studie mit seinem Wirkstoff Anselamimab zur Behandlung der seltenen Krankheit AL-Amyloidose einen Rückschlag verbuchen müssen.

Das Mittel verfehlte in der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie das primäre Ziel, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Gemessen wurde eine Kombination aus Überlebensdauer und Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten aufgrund kardiovaskulärer Probleme. Zwar zeigte der Wirkstoff in der Gesamtgruppe keinen statistisch signifikanten Vorteil gegenüber einem Placebo, in einer vorab definierten Untergruppe sei jedoch eine klinisch bedeutsame Verbesserung festgestellt worden, erklärte AstraZeneca.

“Die Ergebnisse dieser Subgruppe deuten darauf hin, dass Anselamimab durch gezielte Entfernung von Amyloid-Ablagerungen eine zentrale Ursache von Organschäden und Funktionseinbußen adressieren könnte”, sagte Studienleiter Ashutosh Wechalekar vom University College London. AL-Amyloidose ist eine seltene Erkrankung, bei der defekte Plasmazellen zur Ablagerung von Eiweißstoffen im Körper führen. Ohne Behandlung können diese insbesondere Herz und Nieren schädigen und zu Organversagen führen. AstraZeneca will die vollständigen Studiendaten nun auswerten, mit Zulassungsbehörden teilen und auf einem kommenden medizinischen Fachkongress vorstellen. Ein Zeitpunkt wurde nicht genannt.

(Bericht von Pushkala Aripaka in Bangalore und Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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