Zürich (Reuters) – Der Gewinn des Uhrenriesen Swatch Group ist im ersten Halbjahr 2025 eingebrochen.
Unter dem Strich verdiente der Hersteller unter anderem von Omega-Zeitmessern noch 17 Millionen Franken nach 147 Millionen in der Vorjahresperiode, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Belastet von der Flaute im Schlüsselmarkt China sei der Umsatz um 10,4 Prozent auf 3,06 Milliarden Franken geschrumpft. Diesen Rückgang konnte Swatch auf der Kostenseite nicht auffangen. In der Produktion habe Swatch ein stark negatives operatives Resultat verbucht, weil sich das Unternehmen entschieden habe, die Produktionskapazitäten und Arbeitsplätze in der Schweiz aufrechtzuerhalten.
Der chinesische Markt, wo der Konzern rund ein Viertel seines Umsatzes erzielt, litt zuletzt unter einem angeschlagenen Verbrauchervertrauen, die Immobilienkrise und die hohe Jugendarbeitslosigkeit hinterließen Spuren. Die Luxusbranche trifft es dabei besonders hart, weil wegen der wirtschaftlichen Sorgen sogar die wohlhabenden Chinesen den Gürtel enger schnallen. Im Preiskampf mit den heimischen Rivalen müssen ausländische Konzerne dabei häufig Federn lassen. Der Swatch-Konzern stellt hochwertige Omega-, Tissot- und Longines-Uhren sowie die Swatch-Modelle mit Kunststoffgehäuse für den Massenmarkt her.
Swatch zufolge gibt es in China inzwischen aber erste Signale einer Verbesserung. Dies äußere sich in der Reduzierung der Lager bei den Händlern. Neben einer Erholung der Bestellungen aus China erwarte Swatch im zweiten Halbjahr auch eine bessere Auslastung der Produktion.
Obwohl die Halbjahreszahlen enttäuschend ausfielen, zogen die Swatch-Aktien an der Börse leicht an. Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy begründete dies mit den Anzeichen einer Stabilisierung in China. Zudem zeigten sich wichtige Märkte wie die USA weiterhin stark. Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank macht weiterhin viel Gegenwind aus. “Der Trend weist unverändert in die falsche Richtung für Swatch Group. Positive Kurs-Trigger wären Veränderungen beim Management und bei der Strategie und eine künftige Verbesserung im schwierigen Markt China.” Die Swatch-Aktie hat innerhalb von zwei Jahren rund die Hälfte an Wert eingebüsst.
(Bericht von Oliver Hirt und Marleen Käsebier, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)