London/Berlin (Reuters) – Bundeskanzler Friedrich Merz dringt auf Klarheit, wie neue an die Ukraine gelieferten Patriot-Luftabwehrsysteme von den USA ersetzt werden.
“Wir haben in den letzten Tagen eine Verabredung getroffen, dass wir vom europäischen Kontinent und aus Europa insgesamt neue Patriot-Systeme an die Ukraine liefern und dass diese Systeme dann aus den USA heraus ersetzt werden”, sagte Merz am Donnerstag nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer. “Denn wir müssen ja auch unsere eigene Verteidigungsfähigkeit aufrechterhalten.” Er gehe davon aus, dass die Verteidigungsminister nun eine Vereinbarung darüber treffen würden. Es gebe die US-Bereitschaft, dies zu tun. Bis die Systeme an die Ukraine geliefert würden, sei aber “keine Frage von Stunden, das ist eine Frage von Tagen, vielleicht Wochen”.
US-Präsident Donald Trump hatte seine grundsätzliche Zusage für Patriot-Lieferungen gegeben, aber dann für Verwirrung gesorgt. Nun gilt als unklar, ob Deutschland zwei Systeme liefern soll, die dann von den USA ersetzt würden – und wer für die Lieferung bezahlt. Die Bundesregierung hatte die Bezahlung von zwei Systemen angeboten.
Er habe mit Starmer ausführlich über die militärische Unterstützung der Ukraine gesprochen “und zwar nicht nur über die Luftabwehr, sondern auch über die Fähigkeiten der Ukraine, auch mit weitreichenden Systemen sich besser zu verteidigen”, sagte Merz. Er fügte hinzu: “Die Ukraine wird schon in Kürze in großem Umfang weitere Unterstützung in diese Richtung bekommen, auch durch industrielle Kooperation, die wir mit der Ukraine eingegangen sind.” Einzelheiten nannte er nicht. “Aber die Ukraine wird sehr viel stärker auch in den nächsten Wochen und Monaten noch mit solchen Systemen auch unterstützt werden.” Er hoffe zudem darauf, dass die US-Regierung zusammen mit dem US- Kongress Sanktionen beschließen werde.
(Bericht von Andreas Rinke, Sarah Marsh; redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)