Iran will Freitag mit europäischen Staaten über Atomprogramm verhandeln

Dubai (Reuters) – Erstmals seit den israelischen und amerikanischen Angriffen auf iranische Atomanlagen wird wieder über das Atomprogramm der Islamischen Republik verhandelt.

Der Iran, Großbritannien, Frankreich und Deutschland werden kommenden Freitag in Istanbul Gespräche führen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmaeil Baghaei, in der Nacht zum Montag.

“Das Treffen zwischen dem Iran, Großbritannien, Frankreich und Deutschland wird auf der Ebene der stellvertretenden Außenminister stattfinden”, gaben staatliche Medien Baghaei wieder.

Die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten den Iran jüngst zur Wiederaufnahme der Bemühungen um ein Atomabkommen aufgefordert. Aus französischen Diplomatenkreisen hieß es dazu, die E3 seien entschlossen, internationale Sanktionen gegen den Iran wieder einzuführen, falls bis zum Ende des Sommers keine konkreten Fortschritte in Richtung eines solchen Abkommens erzielt würden. Teheran beharrt darauf, dass sein Atomprogramm ausschließlich zivilen Zwecken dient. Westliche Staaten verdächtigen dagegen das Land, Atomwaffen entwickeln zu wollen.

Aus Sicht des Auswärtigen Amtes in Berlin ist eine nachprüfbare diplomatische Lösung nötig, die die Sicherheitsinteressen der internationalen Gemeinschaft berücksichtigt: “Falls eine solche im Verlaufe des Sommers nicht vorliegen sollte, ist der Snapback eine Option für die E3”, sagte ein Sprecher des Ministeriums jüngst über den bestehenden Sanktionsmechanismus. Hierzu liefen enge Abstimmungen der drei Regierungen. “Iran darf niemals in den Besitz einer Nuklearwaffe gelangen”, betonte er.

(Bericht des Reuters-Büros Dubai, bearbeitet von Reinhard Becker und Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL6K05P-VIEWIMAGE