Paris (Reuters) – Die französische Großbank BNP Paribas hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht, aber immer noch besser abgeschnitten als von Analysten erwartet.
Der Nettogewinn sank um vier Prozent auf 3,26 Milliarden Euro, wie das gemessen an der Bilanzsumme größte Bankhaus der Eurozone am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten von der Bank selbst erhobenen Daten zufolge im Schnitt nur mit einem Gewinn von 3,12 Milliarden Euro gerechnet. Ein starkes Geschäft mit Anleihen sowie Gewinne in der Versicherungssparte federten die Belastung durch eine einmalige Steuerzahlung in den USA ab. Die Erträge stiegen um 2,5 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro und lagen im Rahmen der Erwartungen.
Insgesamt bot die Quartalsbilanz der BNP ein gemischtes Bild. Anzeichen einer Belebung im französischen Privatkundengeschäft standen einer schwächeren Entwicklung im Investmentbanking gegenüber, das hinter die US-Konkurrenz zurückfiel. Dort stiegen die Erträge im Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen dank der Marktvolatilität zwar um 27 Prozent. Das Geschäft mit dem Handel von Aktien brach jedoch ein, und auch die Erträge im Global Banking, das große Firmenkunden betreut, gingen zurück. Das Versicherungsgeschäft profitierte von einem Sonderertrag aus einer Finanzbeteiligung in China.
“Der Ausblick für die zweite Jahreshälfte ist sehr ermutigend”, sagte Konzernchef Jean-Laurent Bonnafé, dessen Vertrag kürzlich verlängert worden war. “Wir erwarten eine Beschleunigung des Ertragswachstums, angetrieben durch das Geschäft mit Privat- und Firmenkunden.” Für das Gesamtjahr rechnet Bonnafé weiterhin mit einem Nettogewinn von mehr als 12,2 Milliarden Euro. Der BNP-Chef kündigte zudem eine Zwischendividende von 2,59 Euro je Aktie an. Die Aktie des Instituts hat sich in diesem Jahr schwächer entwickelt als der europäische Bankensektor.
(Bericht von Mathieu Rosemain, geschrieben von Sabine Wollrab, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)