Boehringer Ingelheim legt weiter zu – Neue Hoffnungsträger vor dem Start

(Ergänzt in der Überschrift herausgefallenen Firmennamen)

Frankfurt (Reuters) – Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim ist im ersten Halbjahr dank seiner Kassenschlager Jardiance und Ofev weiter gewachsen und bereitet sich auf die Markteinführung neuer Hoffnungsträger vor.

Der Konzernumsatz stieg in den ersten sechs Monaten währungsbereinigt um gut sechs Prozent auf 14 Milliarden Euro, wie das Familienunternehmen am Donnerstag in Ingelheim mitteilte. Wachstumstreiber waren erneut das Diabetesmittel Jardiance mit einem Umsatz von 4,3 Milliarden Euro und das Lungenmedikament Ofev, das zwei Milliarden Euro einbrachte. Noch in diesem Jahr will der Konzern zwei vielversprechende neue Medikamente auf den Markt bringen.

Die Sparte Humanpharma legte währungsbereinigt um 5,7 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro zu. Etwas stärker entwickelte sich das Geschäft mit der Tiergesundheit, dessen Umsatz um 7,6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro kletterte. Damit erholte sich die Sparte deutlich von der Schwäche des Vorjahres, als sie unter anderem wegen eines schwierigen Marktumfelds in China kaum gewachsen war. “In einem volatilen Umfeld liefern wir planmäßig ab”, erklärte Finanzvorstand Frank Hübler. “Während der Vorbereitung auf wichtige Markteinführungen investieren wir mehr als je zuvor.”

Große Hoffnungen setzt das Unternehmen auf zwei neue Medikamente, die noch in der zweiten Jahreshälfte in den USA zugelassen werden könnten. Dabei handelt es sich um Zongertinib gegen eine bestimmte Form von Lungenkrebs und Nerandomilast gegen Lungenfibrose. Beide Wirkstoffe hätten in entscheidenden Studien positive Ergebnisse gezeigt. Die neuen Medikamente sind Teil einer umfassenden Investitionsstrategie. Im vergangenen Jahr hatte Deutschlands umsatzstärkster Pharmakonzern seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf einen Rekordwert von 6,2 Milliarden Euro hochgeschraubt, was gut 23 Prozent des Konzernumsatzes entsprach.

Um das künftige Wachstum und die Markteinführungen zu unterstützen, investiert der Konzern in sein globales Produktionsnetzwerk. Im japanischen Yamagata wurde im Juni mit dem Ausbau des Standorts für 300 Millionen Euro begonnen. Zudem stärkt Boehringer sein lokales Produktionsnetzwerk in den USA. Mit Blick auf die Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump hatte die Unternehmensführung im Frühjahr an die Politik appelliert, von Zöllen auf Pharmazeutika abzusehen. Diese würden den Zugang zu Medikamenten erschweren.

(Bericht von Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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