Bangalore/Frankfurt (Reuters) – Der US-Chemiekonzern Dow hat mit einem unerwartet hohen Quartalsverlust die Anleger verschreckt.
Die Aktie des Unternehmens fiel am Donnerstag im vorbörslichen Handel um mehr als sieben Prozent. Der bereinigte Verlust belief sich im zweiten Quartal auf 42 Cent je Aktie nach einem Gewinn von 68 Cent vor Jahresfrist, wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten laut LSEG-Daten im Schnitt lediglich mit einem Minus von 17 Cent gerechnet. Der operative Gewinn (Ebitda) brach auf 703 Millionen von 1,5 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum ein. Der Umsatz fiel um sieben Prozent auf 10,1 Milliarden.
Der Konzern leidet unter einer anhaltenden Branchenflaute. Weltweit stehen Chemieunternehmen unter Druck, ihre Strategien zu überdenken. Gründe dafür sind höhere Produktionskosten in Europa, eine schwache Nachfrage und strenge Umweltauflagen. Als Reaktion auf die Probleme hatte Dow bereits die Schließung von drei energieintensiven Anlagen in Europa angekündigt, darunter an den Standorten Böhlen und Schkopau in Deutschland. Mit diesem Schritt sollen rund 800 Stellen abgebaut werden. Dieser Abbau kommt zu einer bereits im Januar angekündigten Streichung von weltweit 1500 Stellen hinzu, die Teil eines Sparprogramms im Umfang von einer Milliarde Dollar ist.
“Wir ergreifen entschlossene Maßnahmen als Reaktion auf das schwache Ertragsumfeld, wie unsere jüngsten Portfolio-Anpassungen in Europa zeigen”, sagte Dow-Chef Jim Fitterling. “Wir passen zudem unsere Dividende an, um unsere finanzielle Flexibilität zu wahren.” Die Quartalsausschüttung wird nun auf 35 Cent je Aktie halbiert.
(Bericht von Pooja Menon in Bangalore und Patricia Weiß in Frankfurt. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)