Ausstoß von alkoholfreiem Bier binnen zehn Jahren fast verdoppelt

Berlin (Reuters) – Biergenuss ohne Alkohol wird in Deutschland immer beliebter.

Im vergangenen Jahr wurden knapp 579 Millionen Liter alkoholfreies Bier im Wert von rund 606 Millionen Euro produziert, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag zum Internationalen Tag des Bieres am 1. August mitteilte. Damit hat sich die zum Absatz bestimmte Produktionsmenge in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt (+96,1 Prozent). 2014 lag sie noch bei gut 295 Millionen Litern.

“Allerdings wird hierzulande immer noch deutlich mehr Bier mit Alkohol produziert”, betonten die Statistiker. Im vergangenen Jahr stellten die Brauereien in Deutschland gut 7,2 Milliarden Liter alkoholhaltiges Bier im Wert von rund 6,6 Milliarden Euro her. Damit ist dessen Produktion in den vergangenen zehn Jahren um 14,0 Prozent zurückgegangen. 2014 wurden hierzulande noch gut 8,4 Milliarden Liter alkoholhaltiges Bier produziert. Während damals noch gut 28 Liter Bier mit Alkohol auf einen Liter alkoholfreies Bier kamen, waren es 2024 rund zwölf Liter.

Niedrigprozentiger als reguläres Bier, aber nicht gänzlich alkoholfrei sind Biermischgetränke wie etwa Radler. “Deren Produktion nahm in den vergangenen zehn Jahren ebenfalls zu”, so das Statistikamt. Die Menge stieg von knapp 333 auf zuletzt 364 Millionen Liter. Das entspricht einem Zuwachs von 9,3 Prozent. Im Zehn-Jahres-Vergleich fällt der Anstieg damit aber deutlich geringer aus als bei alkoholfreiem Bier.

Die Zahl der Brauereien ist dem Deutschen Bauer-Bund zufolge in den vergangenen fünf Jahren um 93 Betriebe oder sechs Prozent zurückgegangen. Bundesweit gab es noch 1459 Brauereien. Allein vergangenes Jahr mussten 52 Betriebe schließen. Bis zum Beginn der Corona-Pandemie war die Zahl der Brauereien kontinuierlich gestiegen, insgesamt um mehr als 250 Betriebe seit 1994. “Hauptgründe für den Anstieg im vergangenen Jahrzehnt waren vor allem die Craftbier-Bewegung und die dadurch ausgelöste Gründerwelle gewesen”, so der Brauer-Bund.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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