München (Reuters) – Die italienische Großbank UniCredit hält inzwischen mehr als 20 Prozent an der Commerzbank.
Die direkte Beteiligung sei auf 20,17 von 19,20 Prozent gestiegen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung von UniCredit. Die Italiener haben aber keine Aktien hinzugekauft oder Derivate in Commerzbank-Aktien umgewandelt. Hintergrund ist vielmehr, dass die Commerzbank eigene Aktien, die sie seit dem vergangenen Jahr zurückgekauft hatte, wie angekündigt eingezogen hat. Dadurch ist die Zahl der ausstehenden Papiere um rund 57 Millionen – drei Prozent des Grundkapitals – auf 1,13 Milliarden gesunken, der UniCredit-Anteil steigt rechnerisch entsprechend an.
Daneben hat UniCredit über Derivate Zugriff auf weitere gut neun Prozent der Commerzbank-Aktien. Vorstandschef Andrea Orcel hat angekündigt, die Papiere spätestens bis zum Jahresende ebenfalls in Anteilsscheine umzuwandeln. Er will die Commerzbank von einem Zusammenschluss mit der deutschen UniCredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) überzeugen, stößt damit aber sowohl beim Commerzbank-Vorstand als auch beim zweiten Großaktionär, dem Bund, auf taube Ohren.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)