VCI warnt vor Belastungen durch Zolldeal mit den USA

Frankfurt (Reuters) -Der Chemieverband VCI warnt vor den Folgen des neuen Handelsabkommens zwischen der EU und den USA. Zwar habe der Deal eine weitere Eskalation des Handelsstreits verhindert, die vereinbarten Zölle auf Chemikalien und Pharmazeutika bedeuteten jedoch einen deutlichen Wettbewerbsnachteil, erklärte der Verband am Dienstag. Die höheren Abgaben verteuerten europäische Exporte spürbar und träfen die Branche in einer ohnehin angespannten Lage. “Das Abkommen mit den USA zeigt: Augenhöhe war früher”, erklärte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup. Die Politik müsse nun dringend gegensteuern – etwa mit Entlastungen bei Energiepreisen, Bürokratie und Steuern.

“Um den für Chemie & Pharma dramatischen Zolldeal zu verschmerzen, müssen jetzt zügig Entlastungen her”, forderte Große Entrup. Eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen zeige, dass diese mit einer deutlichen Eintrübung der Nachfrage und einer weiteren Verschlechterung ihrer Wettbewerbsposition auf dem US-Markt rechneten. Die neuen Zölle treffen die Branche in einer ohnehin angespannten Lage, die von einer schwachen Industriekonjunktur und hohen Standortkosten geprägt sei. Besonders betroffen seien die Chemieunternehmen, deren Auslandsumsätze aktuell in allen Regionen unter Vorjahresniveau lägen. In der Pharmaindustrie liefen die Geschäfte dagegen besser, vor allem außerhalb Europas.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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