Berlin (Reuters) – Kanzleramtschef Thorsten Frei hat sich zurückhaltend zu einer möglichen Aufnahme von Kindern aus dem Gazastreifen und Israel in Deutschland geäußert.
“Zunächst einmal ist es wichtig, vor Ort zu helfen”, sagte der CDU-Politiker am Montag den Sendern RTL/ntv. “Darauf sollten wir uns konzentrieren und schauen, was können wir tun, um sowohl die Versorgung mit Lebensmitteln als auch die medizinische Versorgung zu verbessern. “Die Städte Hannover und Düsseldorf hatten zuvor angeboten, verletzte Kinder aufzunehmen. Dies sei aber nur in Kooperation mit der Bundesregierung möglich. Das Innenministerium hatte ebenfalls zurückhaltend erklärt, man prüfe die Überlegungen. Am Ende komme es darauf an, so vielen Menschen wie möglich zu helfen, sagte Frei. Er verwies dabei auch auf die deutschen Hilfsbemühungen und den besseren Zugang für Hilfsorganisationen.
“Inzwischen kommen jeden Tag weit mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen, als zur Verhinderung einer Hungersnot notwendig wären”, sagte Frei. Das Problem sei jedoch, dass ein Großteil der Lieferungen von der Hamas und der organisierten Kriminalität abgefangen werde. “Gerade in den letzten Tagen ist deutlich geworden, dass nicht Israel das Problem ist, sondern die Hamas.” Die Bundesregierung sei gegenüber Israel sehr klar in ihrer Haltung. “Aber klar ist eben auch, dass hier sehr häufig Bilder aus dem Gazastreifen von Hamas eingesetzt werden, die ausschließlich zu Propagandazwecken dienen.” Man müsse aufpassen, den Terroristen nicht auf den Leim zu gehen.
(Bericht von: Markus Wacket; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)