(Reuters) – Der weltgrößte Spirituosenkonzern Diageo hat trotz der US-Importzölle sein Umsatzziel für das laufende Bilanzjahr 2025/26 bekräftigt und damit Anleger angelockt.
Der Vorstand rechne trotz Belastungen durch Zölle von 200 Millionen Dollar mit stagnierenden Erlösen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Titel des Herstellers von Johnnie Walker Whisky und Smirnoff Wodka stiegen in London um knapp sieben Prozent und nahmen damit Kurs auf den größten Tagesgewinn seit November 2020.
In dem im Juni abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 verbuchte Diageo organisch ein Umsatzplus von 1,7 Prozent auf 20,25 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen, die ein Plus von 1,4 Prozent erwartet hatten. Das operative Ergebnis brach um knapp 28 Prozent auf 4,335 Milliarden Dollar ein.
Der Konzern kämpft seit Längerem mit einer schwachen Nachfrage, Sorgen um das Management und der Androhung von US-Zöllen. Nach dem überraschenden Abgang von Firmenchefin Debra Crew im vergangenen Monat sucht das Unternehmen einen neuen Firmenlenker. Der Verwaltungsrat arbeite zügig an einer Entscheidung über die dauerhafte Besetzung des Postens, sagte Interims-Chef Nik Jhangiani. Diese soll bis Ende Oktober fallen. “Wir haben geliefert, was wir angekündigt haben”, sagte er zur Geschäftsentwicklung. Es sei jedoch noch viel zu tun, um das Unternehmen wieder zu seinem vollen Potenzial zurückzuführen.
Die gesamte Spirituosenbranche leidet unter einer branchenweiten Absatzflaute, da hohe Zinsen und die Inflation die Geldbeutel der Verbraucher belasten. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Diageo in der ersten Hälfte mit einem leichten Umsatzrückgang. Das Wachstum werde sich eher auf die zweite Jahreshälfte konzentrieren.
(Bericht von Shashwat Awasthi in Bangalore und Emma Rumney in London, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Philipp Krach. bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)