Berlin (Reuters) – Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas hat das milliardenschwere Rentenpaket der Bundesregierung zur Absicherung des Rentenniveaus und zur Ausweitung der Mütterrente verteidigt.
“Für die, die lange gearbeitet haben, muss sicher sein, dass sie davon leben können und ihren Lebensunterhalt bestreiten können”, sagte die SPD-Co-Chefin am Mittwoch im ZDF mit Blick auf das Rentenniveau. Hinzu komme die Mütterrente. “Das ist ein Gerechtigkeitsthema für viele Eltern, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben”, sagte Bas. Mit einem späteren Gesetzespaket werde es zudem attraktiver gemacht, auch nach dem Erreichen des gesetzlichen Rentenalters weiter zu arbeiten. Zudem werde es eine Frühstart-Rente geben, für die der Staat einen Sparbetrag für Kinder von sechs bis 18 Jahren schaffe.
Das Kabinett will am Vormittag das Gesetzespaket auf den Weg bringen. Das Rentenniveau soll bis 2031 bei 48 Prozent des jeweils geltenden Durchschnittslohns gesichert werden. Zudem erhalten Eltern von vor 1992 geborenen Kindern ab 2027 drei statt bislang zweieinhalb Jahre Erziehungszeiten bei der Rente angerechnet. Dies soll spätestens 2028 umgesetzt sein, aber dann rückwirkend ab 2027 gezahlt werden. Die Erhöhung der Mütterrente bedeutet pro Kind rund 20 Euro mehr im Monat. Die Kosten für das Gesamtpaket belaufen sich auf eine zweistellige Milliardensumme, die aus dem Bundeshaushalt finanziert werden soll.
Einer pauschalen weiteren Anhebung des Renteneintrittsalters erteilte die Ministerin eine klare Absage. Wer dies fordere, müsse auch sagen, was mit den Menschen geschehe, die nicht so lange arbeiten könnten. “Das ist für die eine reine Rentenkürzung”, sagte Bas. Statt eines Zwangs solle die freiwillige Weiterarbeit attraktiver werden.
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