Toyota sagt höchste US-Zollbelastung aller Autobauer voraus

Tokio/Frankfurt (Reuters) – Der japanische Autokonzern Toyota rechnet wegen der US-Importzölle mit Belastungen in Milliardenhöhe und hat seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt.

Die US-Abgaben dürften das Ergebnis um umgerechnet rund acht Milliarden Euro drücken, erklärte Toyota am Donnerstag. Der weltweit größte Autobauer erwartet damit einen deutlich höheren Effekt als die Konkurrenz. Der US-Marktführer General Motors rechnet mit bis zu fünf Milliarden Dollar. Volkswagen nannte für das erste Halbjahr eine Belastung von 1,3 Milliarden Euro. BMW und Mercedes-Benz<MBGn.DE> gehen durch den US-Zoll 1,25 beziehungsweise 1,5 Prozent Pkw-Rendite 2025 verloren, was niedrigen einstelligen Milliardenbeträgen entsprechen dürfte.

“Es ist ehrlich gesagt sehr schwierig für uns, die Entwicklung des Marktumfelds vorherzusagen”, sagte Finanzchef Takanori Azuma bei einer Präsentation. Toyota werde jedoch ungeachtet der Zölle weiterhin Autos für US-Kunden produzieren. Der Betriebsgewinn soll in dem bis Ende März 2026 laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich bei umgerechnet 18,8 Milliarden Euro liegen, 16 Prozent weniger als bisher erwartet. Und das trotz Bestwerten bei Produktion und Absatz in der ersten Jahreshälfte 2025 von rund fünf Millionen Fahrzeugen.

Im abgelaufenen Quartal von April bis Juni sank der Betriebsgewinn von Toyota auf umgerechnet 6,9 Milliarden Euro von 7,7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Die Belastungen durch die Zölle zeigten sich vor allem im Nordamerika-Geschäft. Dort fiel im ersten Quartal des Geschäftsjahres ein operativer Verlust von 374 Millionen Euro an nach 592 Millionen Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum.

Die USA behandeln die japanischen Autobauer so wie die europäischen. Im Frühjahr wurde der Importzoll von 2,5 auf 27,5 Prozent angehoben. Er soll demnächst auf 15 Prozent sinken. Ein Zeitplan für das Inkrafttreten gegenüber Japan wurde jedoch noch nicht bekannt gegeben. Auch für die Rücknahme des Auto-Zolls gegenüber Europa lässt die rechtsverbindliche Anordnung von US-Präsident Donald Trump noch auf sich warten, obwohl der allgemeine Zoll von 15 Prozent seit 7. August gilt.

(Bericht von Daniel Leussink und Ilona Wissenbach, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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