Berlin (Reuters) – Der Deutschland-Tourismus liegt auf Rekordkurs: Im ersten Halbjahr zählten heimische Hotels, Pensionen, Campingplätze und andere Beherbergungsbetriebe zusammen 223,3 Millionen Übernachtungen.
Damit wurde der bisherige Höchstwert für eine erste Jahreshälfte von 2024 um 0,1 Prozent übertroffen, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
“Der Anstieg auf ein neues Rekordniveau für eine erste Jahreshälfte ist auf die Übernachtungen inländischer Gäste zurückzuführen”, erklärten die Statistiker. Deren Zahl stieg in den ersten sechs Monaten um 0,8 Prozent auf 187,0 Millionen. Bei den Gästen aus dem Ausland sank die Übernachtungszahl dagegen um 3,2 Prozent auf 36,4 Millionen.
Im Juni allein verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 50,5 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Das waren 3,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Dabei nahm die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland um 7,4 Prozent auf 42,8 Millionen zu. “Ein Grund für den Anstieg dürften die Pfingstferien in einigen Bundesländern sein, die 2025 überwiegend im Juni lagen und 2024 im Mai gelegen hatten”, so die Statistiker.
Dagegen sank die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland im Vorjahresvergleich um 12,7 Prozent auf 7,6 Millionen. “Letzteres dürfte daran liegen, dass im Juni 2024 die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland außergewöhnlich viele ausländische Touristinnen und Touristen angezogen hatte”, so die Statistiker.
Die Stimmung im deutschen Beherbergungsgewerbe hatte sich im Juni den fünften Monat in Folge aufgehellt – von minus 16,5 auf minus 15,3 Punkte. Damit würden allerdings nach wie vor die pessimistischen Stimmen überwiegen, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Umfrage herausfand. “Eigentlich profitierten viele Sparten trotz der allgemeinen Zurückhaltung im Konsum von einer stabilen Nachfrage”, sagte Ifo-Branchenexpertin Caroline Vogel. “Der Start ins Jahr 2025 verlief jedoch etwas holprig. Das wirkt weiter nach.”
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)