Kanzler Merz pocht vor Alaska-Gipfel auf Einbindung der Ukraine

Berlin (Reuters) – Bundeskanzler Friedrich Merz hat vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine enge Abstimmung mit den Europäern und der Ukraine gefordert.

“Wir können jedenfalls nicht akzeptieren, dass über die Köpfe der Europäer, über die Köpfe der Ukrainer hinweg über Territorialfragen zwischen Russland und Amerika gesprochen oder gar entschieden wird”, sagte der CDU-Chef in einem am Sonntag aufgezeichneten Interview der ARD-“Tagesthemen”. Er hoffe auf einen Durchbruch bei dem Treffen am Freitag in Alaska, vor allem auf einen Waffenstillstand und auf Friedensverhandlungen. Der Krieg dauere seit dreieinhalb Jahren und habe hunderttausende von Opfern gefordert.

Merz kündigte noch für Sonntag ein Telefonat mit Trump an. Er verwies auf intensive Beratungen auf allen politischen Ebenen. Die Europäer wollten und dürften nicht Zaungäste sein, wenn es um eine wesentliche strategische Frage der Zukunft Europas gehe. Putin handele nur unter Druck. Das Treffen in Alaska dürfe nicht ohne Ergebnis bleiben, forderte der Kanzler. Es müsse Konsequenzen haben: Entweder werde der Druck auf Russland noch einmal vergrößert, oder Russland sehe von sich aus ein, dass es den Krieg nicht fortsetzen könne.

(Bericht von Holger Hansen; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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