Moskau/Melbourne (Reuters) – Russland hat laut Medienberichten während eines Moratoriums für die Stationierung von Mittelstreckenraketen die Entwicklung solcher Waffensysteme vorangetrieben und verfügt nun über ein erhebliches Arsenal.
“Als das Moratorium verkündet wurde, haben wir klargestellt, dass es sich nur auf die Stationierung bezog und einen Stopp der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nicht umfasste”, zitierte die Nachrichtenagentur RIA den stellvertretenden Außenminister Sergej Rjabkow aus einem Interview mit dem Sender “Rossija-1”. “Wie ich es verstehe, verfügen wir nun darüber”, sagte Rjabkow demnach weiter.
Die Regierung in Moskau hatte Anfang des Monats ihr einseitiges Moratorium für die Stationierung von Raketen mittlerer und kürzerer Reichweite aufgehoben. Sie begründete den Schritt als erzwungene Reaktion auf Maßnahmen der USA und ihrer Verbündeten. Der ursprüngliche Vertrag über bodengestützte Raketen dieser Reichweiten (INF-Vertrag) war 1987 von der Sowjetunion und den USA unterzeichnet worden und galt als Zeichen der Entspannung im Kalten Krieg. Die USA waren jedoch 2019 während der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen. Sie begründeten dies mit angeblichen Verstößen Russlands, was Moskau zurückwies.
(Bericht von Lidia Kelly, geschrieben von Sabrina Frangos. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)