Dubai (Reuters) – Bei Zusammenstößen zwischen syrischen Regierungstruppen und den kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) ist der Regierung zufolge ein Soldat getötet worden.
Der Vorfall habe sich in der nördlichen Provinz Aleppo ereignet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Dienstag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Damaskus. Das Ministerium forderte die SDF auf, sich an ein früheres Abkommen zu halten und Angriffe auf Regierungstruppen einzustellen. “Die Fortsetzung dieser Handlungen wird neue Konsequenzen nach sich ziehen”, drohte das Ministerium dem Sana-Bericht zufolge.
Die Spannungen zwischen beiden Seiten haben sich verschärft. Am Samstag hatte die Regierung in Damaskus es abgelehnt, an geplanten Treffen mit den SDF in Paris teilzunehmen. Dies berichtete Sana unter Berufung auf Regierungskreise.
Im März hatten die SDF und die islamistisch geführte Regierung Syriens eine Vereinbarung zur Wiedervereinigung des nach 14 Jahren Bürgerkrieg zerrissenen Landes getroffen. Das Abkommen sollte den Weg zu einer Wiedereingliederung der SDF und der von ihr kontrollierten Gebiete ebnen, die etwa ein Viertel Syriens umfassen. Die Vereinbarung ließ jedoch offen, wie die SDF in die syrischen Streitkräfte eingegliedert werden sollen. Die SDF hatten in der Vergangenheit erklärt, ihre Kämpfer müssten als geschlossener Verband beitreten, während die Regierung auf einer Aufnahme von Einzelpersonen besteht.
Die Hoffnungen von Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa, Syrien unter der Herrschaft seiner islamistisch geführten Regierung zu einen, werden durch die ethnische und konfessionelle Zersplitterung des Landes erschwert. Die Mehrheit der Syrer sind sunnitische Muslime, daneben gibt es religiöse Minderheiten wie Alawiten, Christen, Drusen sowie schiitische und ismailitische Muslime. Neben der arabischen Bevölkerungsmehrheit lebt in dem Land eine große kurdische Minderheit.
(Bericht von: Ahmed Elimam; bearbeitet von Sabine Ehrhardt; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)