London (Reuters) -Der britische Arbeitsmarkt hat sich im Juli weiter abgeschwächt, das Lohnwachstum bleibt jedoch hoch. Die Zahl der Beschäftigten fiel den sechsten Monat in Folge – und zwar zum Vormonat leicht um 8000 auf 30,3 Millionen, wie Daten des Statistikamts ONS vom Dienstag zeigen. Zudem sank die Zahl der offenen Stellen erneut. Hier gab es in den drei Monaten bis Juli einen Rückgang um 44.000 auf 718.000. Dies ist der niedrigste Stand seit April 2021. Arbeitgeber hatten erklärt, eine im April von Finanzministerin Rachel Reeves eingeführte höhere Steuer belaste ihre Personalentscheidungen.
Die Zahlen verdeutlichen, warum die Bank of England (BoE) bei der Senkung der Leitzinsen zurückhaltend vorgeht. Denn das durchschnittliche Wocheneinkommen ohne Bonuszahlungen stieg in den drei Monaten bis Juni um 5,0 Prozent. Dies liegt weit über dem Niveau von etwa drei Prozent, das die Notenbank als vereinbar mit ihrem Inflationsziel von zwei Prozent ansieht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit diesem Wert gerechnet. Die BoE hatte vergangene Woche nach einer knappen Fünf-zu-Vier-Abstimmung den Leitzins von 4,25 auf 4,0 Prozent gesenkt.
(Bericht von Suban Abdulla und William Schomberg, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)