Frankfurt (Reuters) – Das Technologieunternehmen Jenoptik blickt wegen der schwierigen Marktlage und der schwer kalkulierbaren Zollpolitik der USA pessimistischer auf das laufende Jahr.
Bei der operativen Rendite (Ebitda-Marge) erwartet die Firma nun einen Rückgang, weil der Wert in der unteren Hälfte der Prognosespanne von 18 bis 21 Prozent liegen werde, im Vergleich zu 19,9 Prozent im Vorjahr, wie Jenoptik am Mittwoch mitteilte. Auch beim Umsatz erwartet das im SDax gelistete Unternehmen nun einen Rückgang von bis zu fünf Prozent. Bisher hatte es auch ein Wachstum von bis zu fünf Prozent für möglich gehalten.
“Wir halten unverändert an der Erwartung fest, dass die für Jenoptik relevante Nachfrage insbesondere in der Halbleiterausrüstungsindustrie im zweiten Halbjahr anzieht”, erläuterte Jenoptik-Chef Stefan Traeger. “Jedoch haben die Risiken angesichts bestehender und möglicher zusätzlicher Handelshemmnisse zugenommen.” Im ersten Halbjahr ging der Umsatz um 7,8 Prozent auf 498,4 Millionen Euro zurück, das operative Ergebnis (Ebitda) brach um 22,3 Prozent auf 78,8 Millionen Euro ein. Immerhin habe der Auftragseingang im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten deutlich angezogen, hieß es.
“Wir reagieren auf diese Unsicherheiten und haben in diesem Zusammenhang unser striktes Kostenmanagement weiter intensiviert”, sagte Traeger. Die Investitionen sollen 2025 deutlich unter dem Vorjahresniveau von 114,6 Millionen Euro liegen.
Den geplanten Verkauf des kanadischen Autozulieferers Prodomax sagte Jenoptik wegen der schwierigen Lage auf dem nordamerikanischen Automarkt und der US-Zollpolitik vorerst ab. Jenoptik hatte den Spezialisten für Maschinenintegration und Prozessautomation in der Automobilindustrie 2018 gekauft.
(Bericht von Sabine Wollrab, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)