Mindestens ein Toter bei Waldbränden in Südeuropa – “Lage bleibt ernst”

Madrid/Patras (Reuters) – Waldbrände in Griechenland, Spanien und anderen südeuropäischen Ländern haben mindestens einem Menschen das Leben gekostet und Tausende zur Flucht gezwungen.

Angefacht wurden die Flammen von einer Hitzewelle und starken Winden. Häuser, landwirtschaftliche Betriebe und Fabriken wurden zerstört. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez schrieb am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst X, die Lage bleibe ernst. Extreme Vorsicht sei unerlässlich.

In Griechenland wüteten die Brände unter anderem in der Nähe der westlichen Stadt Patras sowie auf den bei Touristen beliebten Inseln Chios und Kefalonia. Die Behörden forderten die Bewohner mehrerer Dörfer und einer Stadt mit rund 7700 Einwohnern auf, ihre Häuser zu verlassen. Dunkler Rauch stieg über einer Zementfabrik auf, die von einem Feuer erfasst wurde. “Wie es aussieht? Es sieht aus wie der Weltuntergang”, sagte der freiwillige Helfer Giorgos Karwanis, der zur Unterstützung nach Patras gekommen war.

In Spanien kam ein 35-jähriger Mann der Freiwilligen Feuerwehr ums Leben. Er wurde bei dem Versuch, in der Region Kastilien und León Brandschneisen anzulegen, von den Flammen eingeschlossen. Dort wurden mehr als 5000 Menschen evakuiert. Im Nordwesten des Landes waren in der Provinz Ourense sechs Brände auf einer Gesamtfläche von 10.000 Hektar aktiv. In Spanien verbrannten in diesem Jahr bislang fast 99.000 Hektar. Umweltministerin Sara Aagesen sagte, es bestehe der Verdacht, dass viele Brände wegen ihrer “Heftigkeit” absichtlich gelegt worden seien.

Die Brände sind Teil einer Hitzewelle, die weite Teile des Kontinents erfasst hat. Spanien erlebte den zehnten Tag einer Hitzewelle, die mit Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius einen Höhepunkt erreichte. Sie soll bis Montag andauern und wäre damit eine der längsten seit Beginn der Aufzeichnungen. In Italien gab das Gesundheitsministerium für 16 Städte Hitzewarnungen heraus. Papst Leo verlegte seine wöchentliche Audienz wegen der extremen Hitze in einen Innenraum des Vatikans. Auch in Albanien kämpften die Einsatzkräfte gegen mehrere große Waldbrände.

(Bericht von David Latona in Madrid, Louiza Vradi in Patras und Angeliki Koutantou in Athen, geschrieben von Anneli Palmen; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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