Trump will bald Zölle für Stahl und Halbleiterchips festlegen

An Bord der Air Force One (Reuters) – US-Präsident Donald Trump will in den kommenden beiden Wochen neue Zölle auf Stahl und Halbleiterchips verhängen.

“Ich werde nächste Woche und die Woche darauf Zölle festlegen auf Stahl und – ich würde sagen – Chips”, sagte Trump am Freitag zu Reportern an Bord des Präsidentenflugzeugs Air Force One. Die Zollsätze würden zu Beginn niedriger ausfallen, um Unternehmen den Aufbau einer heimischen Fertigung zu ermöglichen. Später sollten sie steigen, erklärte der Republikaner weiter, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Ähnlich hatte es Trump für Zölle auf Arzneimittel beschrieben. Trump äußerte sich auf dem Weg zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska.

“Ich werde einen anfangs niedrigeren Satz festlegen – das gibt ihnen die Möglichkeit, in die USA zu kommen und dort zu produzieren – und nach einer gewissen Zeit sehr hoch”, sagte der US-Präsident. Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich Unternehmen für die Produktion in den USA entscheiden würden, anstatt hohe Zölle zu zahlen.

Trump hat den Welthandel durch die Verhängung deutlich höherer Zölle auf fast alle Exporte in die USA sowie von Zöllen auf bestimmte Sektoren wie die Autobranche quasi auf den Kopf gestellt. Für EU-Produkte etwa gilt ein Einfuhrzoll von 15 Prozent, für Waren aus der Schweiz 39 Prozent und für Importe aus Indien sogar 50 Prozent. Trump erhöhte im Februar die Zölle auf Stahl und Aluminium pauschal auf 25 Prozent, kündigte jedoch im Mai an, den Satz auf 50 Prozent zu verdoppeln, um die heimischen Hersteller zu unterstützen. Es war zunächst unklar, ob eine weitere Zollerhöhung auf diese Produkte bevorsteht.

Trump sagte vorige Woche, er werde einen Zoll von 100 Prozent auf Halbleiterimporte erheben. Unternehmen, die sich zum Aufbau einer Produktion in den USA verpflichteten, seien jedoch davon ausgenommen. Diese Äußerungen kamen zur gleichen Zeit wie die Ankündigung, dass Apple weitere 100 Milliarden US-Dollar in seinen Heimatmarkt investieren werde.

(Bericht von Steve Holland und Andrea Shalal, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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