Extreme Hitze erschwert Kampf gegen Waldbrände in Spanien

Villardevos (Reuters) – In Spanien erschwert extreme Hitze die Löscharbeiten bei 20 größeren Waldbränden.

Die Regierung entsandte am Sonntag zusätzliche 500 Soldaten zur Unterstützung der Feuerwehrleute. Die nationale Wetterbehörde AEMET rechnete in einigen Gebieten mit Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius. “Heute herrschen extrem hohe Temperaturen mit einem extremen Brandrisiko, was die Löscharbeiten erschwert”, sagte die Generaldirektorin der Notfalldienste, Virginia Barcones, im Fernsehen. Ein Rückgang der Temperaturen werde erst ab Dienstag erwartet.

In der nordwestlichen Region Galizien haben sich mehrere Brände zu einem Großbrand vereinigt. Autobahnen und Bahnverbindungen in die Region mussten gesperrt werden. “Es liegen noch einige herausfordernde Tage vor uns, und das Wetter ist leider nicht auf unserer Seite”, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez auf einer Pressekonferenz in Ourense, einem der am stärksten betroffenen Gebiete. Er kündigte die Entsendung weiterer Soldaten an. Damit sind landesweit insgesamt 1900 Soldaten im Einsatz gegen die Waldbrände. Allein in der vergangenen Woche kamen bei den Bränden in Spanien drei Menschen ums Leben und das Feuer verwüstete über 115.000 Hektar Land.

In dem galizischen Dorf Villardevos haben sich verzweifelte Anwohner organisiert, um die Flammen mit Wassereimern selbst zu bekämpfen, da der Strom für die Wasserpumpen ausgefallen war. “Die Löschflugzeuge kommen von allen Seiten, aber nicht hierher”, sagte der Anwohner Basilio Rodriguez der Nachrichtenagentur Reuters. “Es ist unüberwindlich, es könnte nicht schlimmer sein”, fügte die Anwohnerin Lorea Pascual hinzu. Nach Angaben des Innenministeriums wurden seit Juni 27 Personen wegen des Verdachts auf Brandstiftung festgenommen und gegen 92 weitere wird ermittelt.

Auch das benachbarte Portugal kämpft mit ausgedehnten Bränden. Dort sind in diesem Jahr nach vorläufigen Daten des Forstschutzinstituts ICNF bereits rund 155.000 Hektar Vegetation verbrannt. Dies ist dreimal so viel wie im Durchschnitt für diesen Zeitraum zwischen 2006 und 2024. Etwa die Hälfte dieser Fläche verbrannte allein in den vergangenen drei Tagen. Tausende Feuerwehrleute bekämpften acht große Brände.

(Bericht von Guillermo Martinez und Ana Cantero, geschrieben von Hans Busemann. Redigiert von Klaus Lauer – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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