Washington/London (Reuters) – Großbritannien besteht der US-Regierung zufolge nicht mehr auf einem staatlichen Zugriff auf verschlüsselte Daten von Apple-Nutzern.
Das Vereinigte Königreich sei nach langen Verhandlungen von der Forderung nach einer technischen “Hintertür” für den Cloudspeicher “iCloud” von Apple abgerückt, schrieb US-Geheimdienstdirektorin Tulsi Gabbard auf dem Kurznachrichtendienst X. Die Regierung in London wollte sich zu einer möglichen Einigung nicht direkt äußern. Sie betonte, alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz britischer Bürger zu ergreifen.
Früheren Medienberichten zufolge hatte Großbritannien von Apple einen Blankoscheck gefordert, sämtliche in iCloud gespeicherte Dateien auslesen zu können. Diese sind verschlüsselt, sodass nicht einmal Apple selbst diese einsehen kann. Der US-Konzern hat den Einbau einer “Hintertür” stets abgelehnt und klagt gegen die entsprechende Anordnung der britischen Regierung. Kritiker sehen in einem derartigen technischen Zugang ein potenzielles Einfallstor für Hacker. Außerdem könnte Großbritannien potenziell auch auf Daten von Bürgern anderer Staaten zugreifen.
(Bericht von Kanishka Singh und Sam Tabahriti; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)