Trump erhöht den Druck auf US-Museen – Will mehr Glanz der USA sehen

Berlin (Reuters) – US-Präsident Donald Trump geht verstärkt gegen die ihm unliebsame Darstellung der Vereinigten Staaten in bestimmten Museen des Landes vor.

Trump kündigte am Dienstag an, er werde seine Anwälte in die Forschungs- und Bildungseinrichtung Smithsonian Institution schicken. “Die Smithsonian ist AUSSER KONTROLLE”, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. “Dort wird nur diskutiert, wie schrecklich unser Land ist, wie schlimm die Sklaverei war und wie schlecht es den Unterdrückten ging”, schrieb Trump. “Nichts über Erfolg, nichts über Glanz, nichts über die Zukunft.” Die Smithsonian Institution, ein renommierter Museumsverbund mit Fokus auf US-Geschichte und -Kultur, gab zunächst keine Stellungnahme ab.

Der Präsident hatte der 1846 gegründeten Einrichtung, die 21 Museen umfasst, bereits vor längerer Zeit vorgeworfen, eine “antiamerikanische Ideologie” zu verbreiten. Vergangene Woche kündigte das Präsidialamt eine interne Überprüfung einiger Smithsonian-Museen an. Nun erklärte Trump, er werde die Einrichtung dazu zwingen, seine Forderungen zu akzeptieren. Er drohte dabei mit demselben Vorgehen, das er bereits gegen Universitäten angewendet hat. “Ich habe meine Anwälte angewiesen, die Museen zu überprüfen und genau den gleichen Prozess einzuleiten, der bei den Colleges und Universitäten angewendet wurde, wo enorme Fortschritte erzielt worden sind”, erklärte Trump.

Hintergrund ist Trumps Vorgehen gegen führende US-Bildungseinrichtungen, denen er wegen pro-palästinensischer Proteste, Transgender-Richtlinien und Diversitätsprogrammen mit der Streichung von Bundesmitteln gedroht hatte. Unter anderem die Columbia University in New York akzeptierte bestimmte Forderungen der Regierung. Verhandlungen mit Harvard dauern an.

Die Smithsonian Institution wird zwar größtenteils vom US-Kongress finanziert, ist in ihren Entscheidungen jedoch von der Regierung unabhängig. Bürgerrechtler werfen der Trump-Regierung vor, jahrzehntelange soziale Fortschritte zunichtezumachen und die kritische Auseinandersetzung mit entscheidenden Phasen der US-Geschichte zu behindern.

(Bericht von Kanishka Singh, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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