München (Reuters) – Der neue Gerresheimer-Großaktionär Active Ownership Capital (AOC) fordert von dem Verpackungshersteller den Verkauf weiterer Unternehmensteilen und ein Sparprogramm.
“Die Beteiligungsgesellschaft sieht bei Gerresheimer beträchtliches Wertsteigerungspotenzial und möchte Management und Aufsichtsrat konstruktiv dabei begleiten, dieses zu erschließen”, teilte AOC der Nachrichtenagentur Reuters auf Anfrage mit. AOC war mit 5,3 Prozent bei Gerresheimer eingestiegen und hat sich über Kauf- und Verkaufsoptionen Zugriff auf weitere 1,88 Prozent gesichert. Damit ist der aktivistische Investor nun zweitgrößter Aktionär hinter der Vermögensverwaltungs-Sparte der US-Bank Goldman Sachs (8,9 Prozent).
Der geplante Verkauf der Behälterglas-Sparte Moulded Glass müsse rasch abgewickelt werden, fordert AOC. Mit dem Erlös solle die Verschuldung abgebaut werden. “Weitere notwendige zentrale Maßnahmen sind nach Ansicht von Active Ownership zusätzliche Portfoliooptimierungen, die Auflage eines Effizienzprogramms (…) insbesondere durch Kostensenkungen in Verwaltung und Geschäftseinheiten”. Dadurch ließe sich die Umsatzrendite um fünf Prozentpunkte verbessern. Angesichts eines Vertrauensverlusts am Kapitalmarkt müsse auch die Position von Finanzvorstand Bernd Metzner hinterfragt werden, hieß es in der Mitteilung.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)