München (Reuters) – Die jüngsten Zukäufe in Frankreich und Großbritannien sowie der anhaltende Kostendruck bei Konzerten und Musikfestivals belasten den Ticketvermarkter CTS Eventim.
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr zwar um knapp acht Prozent auf 1,29 Milliarden Euro, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) bröckelte aber um 0,8 Prozent auf 200,5 Millionen Euro ab, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Im zweiten Quartal, in dem die Festival-Saison etwa mit “Rock am Ring” und “Rock im Park” einen ersten Höhepunkt erlebt, stagnierte der Umsatz, das bereinigte Ebitda ging um neun Prozent zurück.
Hinter die Erwartungen für 2025 setzte CTS Eventim ein kleines Fragezeichen: “Auch wenn die herausfordernde gesamtwirtschaftliche Entwicklung einen Unsicherheitsfaktor darstellt, hält der Vorstand aktuell an seiner Prognose fest”, hieß es in der Mitteilung. Im Geschäftsbericht für 2024 hatte CTS für Umsatz und bereinigtes Ebitda moderate Zuwächse in Aussicht gestellt, getrieben vom Ticket-Geschäft. Die Konzert- und Festival-Sparte werde dagegen auf hohem Niveau stagnieren. Die CTS-Aktie gab vorbörslich um sieben Prozent nach.
“Unsere Ergebnisse unterstreichen die Stärke und Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells”, sagte Vorstandschef und Großaktionär Klaus-Peter Schulenberg. Die Integration der vor allem in Großbritannien starken See Tickets und von France Billet in Frankreich belaste das Ergebnis vorübergehend, später seien aber “spürbare” Synergien zu erwarten.
Probleme hat CTS vor allem in der Live-Unterhaltungs-Sparte. “Rock am Ring” und “Rock im Park” seien zwar ausverkauft gewesen, in einigen europäischen Ländern gebe es aber Gegenwind, erklärte der Veranstalter. Dazu komme anhaltender Kostendruck. Im zweiten Quartal sank der Umsatz in der Sparte um 4,5 Prozent, das bereinigte Ebitda brach sogar um fast 40 Prozent ein. Das weniger umsatzstarke, aber hochmargige Ticket-Geschäft wuchs dagegen weiter, obwohl auch hier die Margen wegen der Integrationskosten schrumpften.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)