Mexiko-Stadt (Reuters) – Das neue saudi-arabische KI-Unternehmen Humain hat einem Medienbericht zufolge mit dem Bau seiner ersten Rechenzentren im Königreich begonnen.
Dabei sollen Halbleiter aus den USA zum Einsatz kommen, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf den Firmenchef Tarek Amin. Die Standorte in der Hauptstadt Riad und in Dammam sollen Anfang 2026 mit einer Kapazität von zunächst jeweils bis zu 100 Megawatt in Betrieb gehen. Humain beziehe derzeit Halbleiter von US-Chipherstellern, darunter die neuesten KI-Chips von Nvidia, für die das Unternehmen eine Genehmigung der örtlichen Behörden erhalten habe. Humain und Nvidia reagierten zunächst nicht auf Anfragen von Reuters zu dem Bericht.
Humain wurde im Mai vom Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) gegründet und wird von Kronprinz Mohammed bin Salman geleitet. Das Unternehmen bietet KI-Dienstleistungen und -Produkte an, darunter Rechenzentren, KI-Infrastruktur und Cloud-Dienste. Im Mai hatte Nvidia angekündigt, Hunderttausende von KI-Chips nach Saudi-Arabien zu verkaufen, wobei eine erste Tranche von 18.000 der neuesten “Blackwell”-Chips an Humain gehen soll. Auch der Chiphersteller Advanced Micro Devices kündigte eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen im Wert von zehn Milliarden Dollar an.
Saudi-Arabien will seine Wirtschaft unabhängiger von Öleinnahmen machen. Dazu soll das Königreich zu einer Drehscheibe und einem führenden Zentrum für Künstliche Intelligenz (KI) außerhalb der USA werden. Die Ankündigungen stehen im Zusammenhang mit einer Reise von US-Präsident Donald Trump durch die Golfstaaten im Mai, bei der er Zusagen Saudi-Arabiens in Höhe von 600 Milliarden Dollar für US-Unternehmen erhalten hatte. “KI ist, wie Strom und Internet, eine wesentliche Infrastruktur für jede Nation”, hatte Nvidia-Chef Jensen Huang damals bei der Bekanntgabe der Partnerschaft erklärt.
(Bericht von Juby Babu; Geschrieben von Scot W. Stevenson; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)