(Neue Einzelheiten)
Kiew (Reuters) – Bei einem großangelegten russischen Angriff auf Kiew sind am Donnerstag nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden.
Zudem seien 38 Menschen verletzt worden, teilten die Behörden mit. In sieben Stadtteilen seien Wohn- und andere Gebäude beschädigt worden. Unter den Toten sei auch ein Kind. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, der Angriff zeige die Antwort Russlands auf diplomatische Bemühungen von US-Präsident Donald Trump, den Krieg zu beenden.
“Russland wählt Raketen statt den Verhandlungstisch”, erklärte Selenskyj auf der Online-Plattform X. “Es entscheidet sich dafür, weiter zu töten, anstatt den Krieg zu beenden”, schrieb Selenskyj und forderte neue Sanktionen gegen Russland. Die ukrainische Luftwaffe wehrte nach eigenen Angaben landesweit 563 von 598 Drohnen und 26 von 31 von Russland gestarteten Raketen ab. In der Hauptstadt Kiew dauerte der Luftalarm mehr als neun Stunden.
Das Vorgehen der Russen sei typisch für ihre Angriffe, schrieb der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Es handele sich um kombinierte und systematische Attacken aus verschiedenen Richtungen, die auf normale Wohngebäude abzielten. Russland bestreitet, gezielt zivile Ziele anzugreifen. In den vergangenen Monaten haben die russischen Streitkräfte ihre Luftangriffe auf ukrainische Städte verstärkt. Zugleich erzielen die Russen weiter Geländegewinne im Osten der Ukraine.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, die russische Luftabwehr habe in der Nacht 102 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört, die auf mindestens sieben Regionen gezielt hätten. Einem Kommandeur der ukrainischen Drohnenstreitkräfte zufolge griffen die ukrainischen Streitkräfte bei dem nächtlichen Angriff die Ölraffinerien in Afipsky und Kuibyschew an.
(Bericht von Anastasiia Malenko und Ron Popeski; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)