Interne Daten: Amazon verfehlt US-Neukundenziel trotz verlängerter Prime-Tage

San Francisco (Reuters) – Amazon hat bei seinem diesjährigen “Prime Day” seine angepeilte Neukundenzahl in den USA verfehlt.

Der weltgrößte Online-Händler verzeichnete in den 21 Tagen vor dem “Prime Day” und während der Verkaufsaktion vom 8. bis 11. Juli insgesamt 5,4 Millionen Neuanmeldungen auf dem Heimatmarkt, wie aus internen, der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Daten hervorgeht. Damit wurde das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um rund 116.000 und das interne Ziel um 106.000 verfehlt. Dabei hatte das Unternehmen den Aktionszeitraum diesmal auf vier Tage verdoppelt.

Amazon teilte auf Anfrage mit, die Prime-Mitgliedschaft wachse weiterhin stark. Konzernchef Andy Jassy hatte die diesjährige Veranstaltung als die “größte aller Zeiten” bezeichnet.

Die Prime-Tage gelten neben dem Weihnachtsgeschäft als wichtigstes Ereignis, um neue Mitglieder für den Abo-Dienst zu gewinnen. Dieser ist für Amazon von strategischer Bedeutung, da Prime-Kunden auf der Plattform deutlich mehr Geld lassen. Einem Bericht zufolge gaben sie 2024 im Schnitt 1170 Dollar aus, Nicht-Mitglieder dagegen nur 570 Dollar. Der Dienst, der unter anderem schnellen und kostenlosen Versand sowie Zugang zu Streaming-Inhalten bietet, spülte im ersten Halbjahr dieses Jahres 23,9 Milliarden Dollar in die Kassen des Konzerns. Amazon sieht sich jedoch wachsender Konkurrenz durch den Einzelhändler Walmart gegenüber, der sein eigenes Mitgliederprogramm ausgebaut hat.

Um die Zahl der Abonnenten zu steigern, will Amazon ab dem 1. Oktober das Teilen von Prime-Konten außerhalb eines Haushalts unterbinden. Die Maßnahme ähnelt dem Vorgehen von Streaming-Diensten wie Netflix und könnte zu neuen Kunden führen. Zudem plant das Unternehmen Investitionen von mehr als vier Milliarden Dollar in den Ausbau seines Zustellnetzes in ländlichen Gebieten der USA.

Die Amazon-Aktie gab am Montag im Zuge eines schwächeren Gesamtmarktes um 2,8 Prozent auf 222,60 Dollar nach.

(Bericht von Greg Bensinger, geschrieben von Philipp Krach; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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