Lagarde: Lücken bei stablecoin-Regulierung beseitigen

Frankfurt (Reuters) – EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnt vor den Folgen einer lückenhaften Regulierung von Kryptowährungen.

Ein Beispiel seien so genannten Multi-Emissions-Schemata für Stablecoins, bei denen ein EU-Unternehmen und ein Nicht-EU-Unternehmen gemeinsam solche Kryptowährungen ausgeben, sagte Lagarde am Mittwoch in Frankfurt auf einer Veranstaltung des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB), den sie leitet. Die europäischen Gesetzgeber sollten sicherstellen, dass solche Systeme in der EU nur dann operieren dürfen, wenn sie durch solide Äquivalenz-Regelungen in den anderen Regionen und Schutzmaßnahmen unterstützt werden.

Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert an eine offizielle Währung wie etwa den US-Dollar gekoppelt ist. Starke Preisausschläge wie etwa bei Bitcoin sollen so vermieden werden. Stablecoins gelten deshalb als deutlich wertstabiler im Vergleich zu üblichen Kryptowährungen. Lagarde hat vor allem das Risiko im Blick, dass es in Krisenzeiten zu einem Ansturm auf in der EU gehaltene Reserven kommen könnte, sollten Investoren aus dem Ausland auf einmal in großem Stil ihre Tokens einlösen wollen. “Die in der EU gehaltenen Reserven reichen jedoch möglicherweise nicht aus, um eine solche geballte Nachfrage zu befriedigen”, warnte sie. “Wir kennen die Gefahren. Und wir müssen nicht erst auf eine Krise warten, um sie zu verhindern.” Deshalb müssten jetzt konkrete Schritt unternommen werden.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Myria Mildenberger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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