Gewerkschaft kritisiert geplanten Stellenabbau bei OMV

Wien (Reuters) – Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV steht vor einem umfassenden Sparprogramm mit erheblichem Stellenabbau.

Die Gewerkschaft GPA kritisierte das Vorhaben und kündigte harte Verhandlungen an: “Der von der OMV geplante Personalabbau im Bereich Corporate ist ein schwerer Schlag für den Wirtschaftsstandort, der vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Erfolgsmeldungen und dem hochgelobten OMV-ADNOC-Borealis-Deal überraschend kommt”, sagte Gewerkschaftschefin Barbara Teiber. Sie stehe hinter dem Betriebsrat, der nun die vom OMV-Vorstand zugesicherten sozialverträglichen Lösungen ausverhandelt. “Sollten keine fairen Angebote auf den Tisch gelegt werden, sichern wir der Belegschaft unsere volle Solidarität zu und schließen auch gewerkschaftliche Maßnahmen nicht aus.”

Laut einem Bericht der Tageszeitung “Kurier” vom Donnerstagabend stehen bei der OMV weltweit bis zu 2000 der insgesamt rund 23.000 Arbeitsplätze auf dem Prüfstand. In Österreich könnten demnach etwa 400 der rund 5400 Stellen betroffen sein. Der Abbau solle “so sozial wie möglich” erfolgen. Die OMV wollte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters zunächst nicht dazu äußern.

Besonders stark betroffen ist dem Bericht zufolge der Bereich Corporate. Regional stehe vor allem die rumänische Tochter Petrom im Fokus der Kürzungen. Auch die Raffinerie im bayerischen Burghausen sowie der Standort Bratislava sollen Teil des Sparprogramms sein. Die Petrochemietochter Borealis sei hingegen nicht betroffen. OMV hatte sich im Frühjahr mit ihrem arabischen Kernaktionär Adnoc auf eine Fusion der Petrochemietöchter Borealis und Borouge verständigt.

“Bereits im März haben wir gefordert, dass den Versprechungen einer Standort- und Beschäftigungsgarantie auch eine schriftliche Zusicherung folgen muss. Leider ist das nicht passiert”, sagte Teiber. “Ich appelliere daher an die Bundesregierung, über die ÖBAG den Einfluss der Republik geltend zu machen, um diesen Kahlschlag zu verhindern.”

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, bearbeitet von Ralf Banser, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL8409J-VIEWIMAGE