Verkehrsministerium und Bahn: Fernverkehr soll nicht ausgedünnt werden

Berlin (Reuters) – Die Deutsche Bahn und das Verkehrsministerium beteuern, den Fahrplan im Fernverkehr nicht ausdünnen zu wollen.

Angesprochen auf anderslautende Medienberichte sagte ein Sprecher des CDU-geführten Verkehrsministeriums am Freitag in Berlin, dies werde nicht Teil der Strategie sein, um die Bahn zuverlässiger zu machen. Verkehrsminister Patrick Schnieder will seine mit Spannung erwarteten Pläne für den Staatskonzern am 22. September vorstellen.

Ähnlich äußerte sich auf Anfrage ein Sprecher der Bahn: “Der Fahrplan 2026 wird nicht ausgedünnt. Das Gegenteil ist richtig: Trotz des hohen Bauvolumens im kommenden Fahrplanjahr halten wir die Angebotsmenge auf sehr hohem Niveau konstant, an vielen Stellen weiten wir nachfrageorientiert aus.” Natürlich gebe es wie schon in den Vorjahren bau- und auch nachfragebedingte Anpassungen. “Insofern ist unser Fahrplan immer auch ein dynamisches Konstrukt.” Alle Details zum Fahrplan 2026 sollen Ende September veröffentlicht werden.

Weil das deutsche Schienennetz nicht nur dringend saniert werden muss, sondern auch stark ausgelastet ist, leidet seit langem die Pünktlichkeit der Bahn. Im Fernverkehr erreichten im Juli nur 59,4 Prozent der Reisenden ihr Ziel pünktlich, wobei für die Statistik eine Verspätung von bis zu sechs Minuten noch als pünktlich gewertet wird. Im Juli 2024 waren es noch 67,2 Prozent. Weniger Zugverbindungen gelten als eine Option, um zuverlässiger zu werden.

(Bericht von Christian Krämer. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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