Berlin (Reuters) – Die Zahl der Pensionäre in Deutschland steigt.
Zum 1. Januar 2024 gab es mehr als 1,406 Millionen Pensionäre des öffentlichen Dienstes nach dem deutschen Beamten- und Soldatenversorgungsrecht. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, waren das 0,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Sie erhielten im Schnitt ein Ruhegehalt von 3240 Euro brutto im Monat. Es blieb damit im Vergleich zu Januar 2023 unverändert. Zusätzlich bezogen 380.100 Hinterbliebene Versorgungsleistungen, was einer Zunahme um 0,4 Prozent entspricht.
Die Ausgaben für Pensionen der ehemaligen Staatsbediensteten summierten sich im vergangenen Jahr auf 54,8 Milliarden Euro. Zusammen mit der Hinterbliebenenversorgung von 8,6 Milliarden Euro entsprach das rund 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). 2022 hatten die Ausgaben 53,4 Milliarden Euro betragen, was zusammen mit der Hinterbliebenenversorgung von 8,4 Milliarden Euro einen Anteil am BIP von 1,6 Prozent ausmachte.
Im Bundesbereich sank die Zahl der Pensionärinnen und Pensionäre zum 1. Januar 2024 gegen den Trend um 1,0 Prozent. Im Landesbereich stieg sie dagegen um 1,5 Prozent, im kommunalen Bereich sogar um 2,8 Prozent.
Der Schuldienst im Landesbereich bildet mit 464.100 Personen und einem Anteil von einem Drittel aller Pensionäre erneut die größte Gruppe der Ruhegehaltsempfängerinnen und -empfänger in Deutschland. Ehemalige Beamtinnen und Beamte der Deutschen Bundesbahn und der Post stellen mit 279.100 Personen und einem Anteil von einem Fünftel (19,8 Prozent) die zweitgrößte Gruppe.
Zwischen 2000 und 2020 erhöhte sich die Zahl der Pensionäre stark, und zwar um 53,9 Prozent. “Dieser Anstieg ließ sich überwiegend auf die hohe Zahl an Pensionierungen von Lehrerinnen und Lehrern zurückführen, die in den 1960er- und 1970er-Jahren eingestellt wurden”, erklärten die Statistiker. “Aufgrund steigender Schülerzahlen infolge des Babybooms und des Trends zu höheren Schulabschlüssen war damals der Lehrkräftebedarf deutlich gestiegen.”
Im Schuldienst des Landesbereichs hatte sich die Zahl der Ruhegehaltsempfänger in diesen 20 Jahren fast verdreifacht (+181,1 Prozent). Mittlerweile sind die stärksten Einstellungsjahrgänge bereits pensioniert worden, weshalb es 2023 nur noch zu 14.800 Neupensionierungen kam. Weniger gab es hier zuletzt 2003.
(Bericht von Rene Wagner – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)