Nach Trump-Äußerung zu Grönland betont Russland Interessen in Arktis

usRom/Moskau/Berlin (Reuters) – Die Gebietsansprüche von US-Präsident Donald Trump auf das zu Dänemark gehörende Grönland haben auch Russland auf den Plan gerufen.

Der Kreml erklärte am Donnerstag, dass auch Russland strategische nationale Interessen in der Arktis habe. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni betonte ihrerseits, dass sie nicht mit einer militärischen Konfrontation rechne. “Ich schließe die Möglichkeit aus, dass die USA in den nächsten Jahren versuchen werden, Gebiete gewaltsam zu annektieren”, sagte Meloni in einer Pressekonferenz auf die Frage nach Trumps Äußerungen zu Grönland und Panama. Der rechtsgerichteten Politikerin werden gute Beziehungen zu Trump nachgesagt.

Trump, der sein Amt am 20. Januar antritt, hatte sich geweigert, militärische oder wirtschaftliche Maßnahmen auszuschließen, um den Erwerb des Panamakanals und Grönlands anzustreben. Er hatte auch die Idee geäußert, Kanada als US-Bundesstaat in die Vereinigten Staaten einzugliedern. Sowohl Kanada, Dänemark als auch Panama haben den Plänen deutlich widersprochen.

Auf die Äußerungen Trumps über Grönland und Kanada angesprochen, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, dass Russland, das über die größte arktische Küstenlinie verfügt, die “dramatische Entwicklung” der Situation genau verfolge. “Die Arktis ist eine Zone unserer nationalen Interessen, unserer strategischen Interessen”, sagte er. “Wir sind daran interessiert, die Atmosphäre des Friedens und der Stabilität in der arktischen Zone zu bewahren.” Die Versuche der USA, Grönland einzugliedern, reichten bis ins 19. Jahrhundert zurück. Peskow verwies darauf, dass Europa sehr zaghaft auf Trumps Worte reagiere.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte Trumps Äußerungen am Mittwoch kritisiert und betont, dass die Unverletzlichkeit der Grenzen ein Grundprinzip des Völkerrechts sei. Verteidigungsminister Boris Pistorius fügte hinzu, er sei erstaunt über Trumps Weigerung, militärische oder wirtschaftliche Maßnahmen zur Übernahme Grönlands auszuschließen. Er sei aber optimistisch, dass die Äußerungen des designierten Präsidenten keinen Einfluss auf die aktuelle US-Politik haben werden.

(Bericht von Dmitry Antonov, Angelo Amante, Miranda Murray,; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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