Bericht: Continental prüft Schadensersatzansprüche gegen Ex-Vorstände

Berlin (Reuters) – Der Autozulieferer Continental prüft einem Zeitungsbericht zufolge im Dieselskandal bei Volkswagen Schadensersatzansprüche gegen ehemalige Vorstände.

Dabei gehe es unter anderem die ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Karl-Thomas Neumann und Elmar Degenhart, Ex-Finanzchef Wolfgang Schäfer und Jose Avila, der früher für die Antriebssparte zuständig war, berichtete das “Handelsblatt” am Freitag vorab ohne Angabe von Quellen. Es gehe um einen dreistelligen Millionenbetrag.

Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle sagte der Zeitung gegenüber, das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft habe schwerwiegende Pflichtverletzungen festgestellt, die für Continental zu einem erheblichen Schaden geführt hätten. Dabei gehe es insbesondere um ein Bußgeld in Höhe von 100 Millionen Euro. Die Anwälte der ehemaligen Vorstände äußerten sich der Zeitung zufolge nicht zu den Vorwürfen.

Continental erklärte dazu, dem Unternehmen sei durch das Bußgeld ein erheblicher Schaden entstanden. Dem Bußgeld lägen diverse Pflichtverletzungen verschiedener Personen zugrunde, die sich in der intern durchgeführten Untersuchung bestätigt hätten.

Continental hat nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Hannover ab Mitte 2007 mehr als zwölf Millionen Motorsteuergeräte ausgeliefert, mit denen Abgaswerte manipuliert wurden. Die Software sorgt dafür, dass die Grenzwerte für Stickoxid nur auf dem Prüfstand eingehalten wurden. Die Tecnik kam auch bei dem VW-Dieselmotor zum Einsatz, der im Zentrum des 2015 aufgeflogenen Abgasskandals stand.

(Bericht von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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