Bundesregierung kritisiert Verurteilung von Nawalny-Anwälten

Berlin/London (Reuters) – Die Bundesregierung hat die Haftstrafen für die Anwälte des verstorbenen russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny scharf kritisiert.

Sie seien im russischen System zwar keine Überraschung, “aber leider ein weiterer trauriger Tiefpunkt”, sagte eine Sprecherin des Auswärtiges Amts am Freitag in Berlin. Die Bundesregierung fordere die Freilassung aller politischen Gefangenen.

Ein russisches Gericht hatte zuvor Igor Sergunin, Alexej Lipzer and Wadim Kobsew zu dreieinhalb, fünf und fünfeinhalb Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt. Sie wurden schuldig gesprochen, Mitglied einer extremistischen Vereinigung zu sein. Sie wurden im Oktober 2023 festgenommen und später auf eine Terrorliste gesetzt.

Julia Nawalnaja, Witwe des Oppositionspolitikers, forderte die umgehende Freilassung der Anwälte. Sie seien politische Gefangene. Die Menschenrechtsgruppe OVD-Info teilte mit, Anwälte könnten nicht für ihre Arbeit verfolgt werden.

Alexej Nawalny war im Februar 2024 im Alter von 47 Jahren gestorben. Er sei wie kein anderer Hoffnungsträger für ein demokratisches, anderes Russland gewesen, sagte die Sprecherin des Bundesaußenministeriums in Berlin. Deswegen sei er im Straflager gestorben. “Die russischen Behörden sind für seinen Tod verantwortlich.”

(Bericht von Christian Krämer und Mark Trevelyan, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL0G0J3-VIEWIMAGE