Berlin (Reuters) – Bundesfinanzminister Christian Lindner zeigt sich wegen der hohen Inflation besorgt. “Das ist eine Belastung für viele Menschen.” Eine so hohe Teuerungsrate gefährde die Stabilität der Wirtschaft und gehe zulasten von Investitionen, sagte der FDP-Vorsitzende am Donnerstag in Berlin. “Aus einer solchen wirtschaftlichen Lage kann sich eine tiefe Krise entwickeln.” Deswegen entlaste die Bundesregierung bereits Unternehmen und private Haushalte.
Die Teuerungsrate in Deutschland ist wegen des Kriegs in der Ukraine und anziehender Energiepreise im April überraschend weiter auf 7,4 Prozent gestiegen. Dies ist der höchste Stand seit Oktober 1981, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im März lag die Inflation bei 7,3 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten für April mit einem leichten Rückgang gerechnet.
Lindner sagte, Deutschland müsse wegkommen von der lockeren Finanzpolitik. Die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse müsse 2023 wieder eingehalten werden. Im Haushalt müssten dann Prioritäten gesetzt werden. Das bedeute vor allem, die geplanten Vorhaben aus dem Ampel-Koalitionsvertrag müssten in eine Reihenfolge zur Umsetzung gebracht werden.