Warnstreiks bei der Post – Konzern sieht geringe Beteiligung

Düsseldorf (Reuters) – Die Gewerkschaft Verdi hat vor der voraussichtlich entscheidenden dritten Gesprächsrunde im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post zu neuen Warnstreiks aufgerufen.

Die Beschäftigten sollten “in ausgewählten Briefzentren bundesweit” die Arbeit niederlegen, teilte Verdi am Dienstag mit. “Die Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen”, bekräftigte Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis. Der Post zufolge fiel die Beteiligung an den Protesten gering aus, am Vormittag seien es rund 450 Mitarbeiter in 21 Briefzentren gewesen. Die neuerlichen Warnstreiks seien für den Konzern “nicht nachvollziehbar”.

Verdi hatte in der Tarifrunde bereits zu mehreren Warnstreikwellen aufgerufen, dadurch verzögerte sich die Zustellung von Millionen von Briefen, auch Pakete blieben vorübergehend liegen. Der Konzern befördert an normalen Werktagen allein über 40 Millionen Briefe.

Verdi fordert sieben Prozent mehr Lohn für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten des Bonner Konzerns. Zudem will die Gewerkschaft mit Hinweis auf eine steigende Arbeitsbelastung drei Tage mehr Urlaub durchsetzen. Verdi-Mitglieder sollen einen zusätzlichen Tag erhalten. Die Post klagt über zu hohe Kosten im deutschen Brief- und Paketgeschäft und pocht auf “wirtschaftlich vertretbare Lohnsteigerungen”. Sie hatte angekündigt, in der dritten Gesprächsrunde ein Angebot auf den Tisch zu legen. Die Tarifgespräche sollen ab 12. Februar für zwei Tage fortgesetzt werden.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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