Sentix-Umfrage – Börsianer so optimistisch für Euro-Zone wie zuletzt Mitte 2024

Berlin (Reuters) – Börsianer blicken etwas weniger skeptisch auf die Konjunktur in der Euro-Zone als zuletzt.

Das Stimmungsbarometer dazu kletterte im Februar um 5,0 Punkte auf minus 12,7 Zähler, wie die Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter 1111 Investoren mitteilte. Das ist der erste Anstieg nach zwei Rückgängen und der höchste Wert seit Juli 2024. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten nur mit einem Anstieg auf minus 16,3 Punkte gerechnet.

“Die Konjunktur in Euroland versucht aus der Krise zu kommen”, sagte Sentix-Experte Patrick Hussy. “Die Lagebeurteilung bleibt zwar weiter im tiefroten Bereich, kann aber auch um 4,0 Punkte zulegen.” Die Konjunkturerwartungen stiegen hingegen dynamischer um 6,0 Punkte und übertrafen mit einem Indexstand von plus 1,0 erstmals seit Juli 2024 wieder “die magische Nulllinie”.

Bislang habe vor allem die Schwäche der wichtigsten Volkswirtschaft im Euroraum jede Aufwärtsdynamik zunichtegemacht. “Wie ein Bleigewicht hängt die rezessive Konjunktur Deutschlands an der Euro-Zone”, sagte Hussy. “Genau von hier aus kommt nun Hoffnung für Besserung auf.” Grund sei die Erwartung, dass mit einer neu gewählten Bundesregierung eine wirtschaftsfreundlichere Politik beginne. “Die Lagewerte bleiben auf unverändertem Niveau und bestätigen das vorherrschende rezessive Konjunkturumfeld”, hieß es. Die Erwartungswerte hingegen legen um 8,0 Punkte zu und spiegelten damit die Hoffnung auf einen Kurswechsel.

Die deutsche Wirtschaft ist 2023 und 2024 jeweils geschrumpft und dürfte in diesem Jahr allenfalls leicht wachsen. Pessimisten rechnen sogar mit einem dritten Rezessions-Jahr in Folge – das gab es seit Gründung der Bundesrepublik noch nie.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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