Kongo-Konflikt – Botschafter Ruandas in Berlin einbestellt

Berlin (Reuters) – Die Bundesregierung ist besorgt wegen der Lage in der Demokratischen Republik Kongo angesichts der Kämpfe zwischen Rebellen und Armee und fordert Ruanda zur Zurückhaltung auf.

Dazu wurde der Botschafter Ruandas ins Auswärtige Amt einbestellt, wie ein Ministeriumssprecher am Freitag bestätigte. Man habe dem Botschafter “sehr deutlich gemacht”, dass der zentralafrikanische Staat die territoriale Integrität seines Nachbarlandes achten müsse. Das Auswärtige Amt beobachte die Entwicklungen im Osten des Kongos “mit großer Besorgnis”. Ruanda wird vorgeworfen, die Rebellen zu unterstützen.

Die Lage im Kongo werde auch Thema beim Treffen der EU-Außenministerinnen und Außenminister am Montag in Brüssel sein, sagte der Sprecher weiter. Ob es dann zu weiteren Sanktionen gegen Ruanda kommen werde, bleibe abzuwarten. Die von Ruanda unterstützten Rebellen im Kongo haben nach eigenen Angaben zuletzt auch die Provinzhauptstadt Bukavu eingenommen und sind weiter vorgerückt. Ende Januar hatten sie nach heftigen Kämpfen Goma eingenommen, die größte Stadt im östlichen Kongo und Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu nahe der Grenze zu Ruanda.

Der Kongo, die Vereinten Nationen und westliche Länder werfen Ruanda vor, die Rebellen zu unterstützen und zu bewaffnen. Der Kongo beschuldigt Ruanda zudem, die Rebellen-Miliz M23 zur Plünderung wertvoller Mineralvorkommen einzusetzen. Die Regierung in Kigali weist die Vorwürfe zurück. Das Wiederaufflammen des Konflikts im Osten des Kongo hat seit Anfang 2022 Tausende Menschen das Leben gekostet und mehr als eine Million Menschen in die Flucht getrieben.

(Bericht von Alexander Ratz; Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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