Trump weicht Forderung von Starmer nach Sicherheitsgarantien für Ukraine aus

Washington (Reuters) – US-Präsident Donald Trump ist am Donnerstag (Ortszeit) bei seinem Treffen mit Großbritanniens Premierminister Keir Starmer der Forderung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine ausgewichen.

Vor dem Treffen hatte Starmer gesagt, dass es ohne feste US-Sicherheitsgarantien keinen langfristigen Frieden in der Ukraine geben könne – ein Argument, das Trump fast vollständig zurückwies. Ein bevorstehendes Abkommen über Bodenschätze mit den USA sei alles, was die Ukraine gegen Russland benötigen werde, sagte Trump bei dem Treffen in Washington. Die USA böten allein dadurch den notwendigen Rückhalt, “weil wir dort drüben sein werden, wir werden bei der Arbeit sein” im Rahmen dieser Vereinbarung. “Wir werden eine Menge Leute dort drüben haben.” Er werde mit seinem ukrainischen Kollegen Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitagmorgen um 11.00 Uhr (17.00 Uhr MEZ) das Abkommen unterzeichnen, so Trump weiter.

Starmer, der Trump zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt im Weißen Haus traf, überbrachte sogar eine Einladung von König Charles für einen künftigen Staatsbesuch, die Trump annahm. Die grundlegenden Differenzen zwischen den verbündeten Staaten blieben jedoch bestehen. Auf die Frage, ob er dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vertrauen könne, antwortete Trump: “Vertrauen und Kontrolle”, womit er die Ansichten des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan zu Verhandlungen mit der Sowjetunion aufgriff. Er sagte, er glaube nicht, dass Putin nach einem Friedensabkommen sein Wort brechen werde. Die Gespräche über ein solches Abkommen kämen zügig voran, sagte er.

STARMER MAHNT VOR ÜBEREILTEM ABKOMMEN DER USA MIT RUSSLAND

Starmer mahnte, dass nicht ein beliebiges Abkommen ausreichen würde und unterstrich damit die Besorgnis der europäischen Staaten, dass ein übereiltes Friedensabkommen mit Russland zu weiterer Instabilität in Europa führen könnte. “Wir müssen es richtig machen”, sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump und fügte hinzu: “Es kann kein Frieden sein, der den Aggressor belohnt.” Laut Starmer ist Großbritannien offen für die Bereitstellung von Sicherheitsgarantien durch britische Truppen in der Ukraine, allerdings nur an der Seite anderer europäischer Staaten und unter den richtigen Bedingungen. Vor seinem Besuch in den USA hatte er bereits vor seinem eigenen Parlament verkündet, die Ausgaben für Verteidigung um 2,5 Prozent des BIP erhöhen zu wollen.

Der russische Präsident Wladimir Putin warnte am Donnerstag “westliche Eliten” vor Versuchen, die Annäherung zwischen Russland und den USA zu sabotieren, und erklärte, Moskau werde seine Diplomaten und Geheimdienste einsetzen, um solche Bemühungen zu vereiteln. Die Äußerungen galten als eine offensichtliche Anspielung auf die Europäische Union (EU) und Großbritannien.

TRUMP: HANDELSABKOMMEN KÖNNTE SEHR BALD ABGESCHLOSSEN WERDEN

Bei ihrem Treffen im Weißen Haus diskutierten Trump und Starmer aber auch über Verhandlungen eines bilateralen Handelsabkommens der beiden Länder. Seit Trumps erster Amtszeit haben die USA und Großbritannien kein weitreichendes Freihandelsabkommen mehr geschlossen, aber der US-Präsident sagte, die beiden Länder könnten “sehr bald” zu einer Einigung kommen. Auf die Frage eines Reporters, ob Starmer ihn davon überzeugt habe, seine Drohungen mit Zöllen gegen Großbritannien aufzugeben, sagte Trump: “Er hat es versucht. Er hat hart gearbeitet, das kann ich Ihnen sagen.” Es könne sehr wohl sein, dass die beiden Staatsmänner ein Handelsabkommen abschließen, bei dem Zölle dann nicht mehr notwendig seien, so Trump weiter.

(Bericht von Jeff Mason, Elizabeth Piper und Trevor Hunnicutt, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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