Wien (Reuters) – Von der Europäischen Zentralbank (EZB) kommen weiter gemischte Signale über den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung.
Der Chef der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Robert Holzmann, antworte am Donnerstag bei einer Veranstaltung der Zeitung “Salzburger Nachrichten” auf eine Zuschauerfrage zu dem Schritt, dieser werde vermutlich im Juni vollzogen. Dagegen hatte EZB-Direktorin Isabel Schnabel zuletzt von Juli gesprochen, wogegen sich jedoch indirekt ihr Kollege Fabio Panetta wandte. Chefvolkswirt Philip Lane wiederum erklärte, der gesamte Prozess der geldpolitische Normalisierung sei wichtiger als der eigentliche Zeitpunkt der Zinswende.
Investoren an den Finanzmärkten rechnen für dieses Jahr mit drei bis vier Zinsschritten der EZB nach oben. Zurzeit liegt der geldpolitische Schlüsselsatz bei 0,0 Prozent. Andere Notenbanken haben angesichts der Inflation ihre Zinsen zuletzt erhöht. US-Notenbank Fed legte den größten Zinssprung seit 22 Jahren vor mit einer Spanne, die nun von 0,75 bis 1,00 Prozent reicht. Die Bank of England erhöhte den geldpolitischen Schlüsselsatz am Donnerstag um einen Viertel Punkt auf 1,0 Prozent – der vierte Zinsschritt binnen sechs Monaten.