Zürich (Reuters) – Der Logistikkonzern Kühne+Nagel sieht sich für die Einführung von zusätzlichen Importzöllen gut gerüstet.
Mit einem Welthandel mit möglichst wenig Handelsbarrieren könne lanfristig zwar am meisten Wohlstand geschaffen werden, sagte Konzernchef Stefan Paul am Dienstag im Anschluss an die Veröffentlichung des Jahresabschlusses. Die Realität sei jedoch eine andere. “Für diese neuen Realitäten sind wir bei Kühne+Nagel bestens aufgestellt, denn unsere Logistikdienstleistungen sind für unsere Kunden dann besonders wertvoll, wenn der globale Handel kompliziert ist.”
Die von Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle gegen die drei wichtigsten US-Geschäftspartner China, Kanada und Mexiko drohen sich zu einem Handelskrieg auszuweiten. Seit Dienstag werden neue Importzölle von jeweils 25 Prozent auf Waren aus den beiden US-Nachbarstaaten fällig. Zugleich werden bestehende Zölle auf chinesische Waren von zehn auf 20 Prozent verdoppelt. Die drei betroffenen Länder reagierten umgehend mit Vergeltung und kündigten ihrerseits neue Zölle auf US-Waren an. Die neuen Maßnahmen und Gegenmaßnahmen in beide Richtungen betreffen Waren im Wert von etwa 2,2 Billionen Dollar pro Jahr.
Kühne+Nagel rechne damit, dass der Logistik- und Zollabfertigungsaufwand kurz- und mittelfristig steigen werde, insbesondere an den US-Grenzen. “Dafür sind wir bestens gerüstet, auch dank der kürzlich erfolgten Übernahme des Zolldienstleisters Farrow. Insgesamt gilt: Die Fracht findet ihren Weg”, erklärte Paul.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)