WFP warnt wegen Dürre vor Ausweitung von Hungersnot in Somalia

Genf (Reuters) – Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen (UN) warnt wegen einer prognostizierten Dürre während des nächsten Erntezyklus vor einer Ausweitung der Hungersnot in Somalia.

Eine Million Menschen mehr als zuvor geschätzt könnten in dem afrikanischen Land in den nächsten Monaten von einer Hungerskatastrophe betroffen sein, teilte das WFP am Dienstag mit. Die Zahl könnte aufgrund von Mittelkürzungen noch weiter steigen, sagte WFP-Experte Jean-Martin Bauer. 2022 herrschte am Horn von Afrika die größte Trockenheit seit mehr als vier Jahrzehnten, nachdem die Regenzeit wiederholt ausgefallen war. Einer Studie zufolge kamen dabei bis zu 43.000 Menschen ums Leben. “In einem aktuellen Bericht wird geschätzt, dass in Somalia derzeit etwa 3,4 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind. Diese Zahl dürfte in den nächsten Monaten auf etwa 4,4 Millionen steigen”, ergänzte Bauer.

Hunger trifft Kinder in der Regel am härtesten. Auf der Grundlage aktueller Prognosen dürften laut WFP bis Dezember 2025 etwa 1,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren von akuter Unterernährung bedroht sein. Davon seien 466.000 von schwerer akuter Unterernährung betroffen. Das WFP musste seine Hilfsprogramme kürzen und unterstützt etwa 820.000 Menschen im Land nach 2,2 Millionen im Jahr 2022. Etwaige Mittelkürzungen seitens der USA im Rahmen einer beispiellosen Kürzung der Hilfe unter Präsident Donald Trump seien nicht berücksichtigt worden, fügte Bauer auf die Fragen von Journalisten hinzu. “Die Situation könnte sich also aus beiden Gründen verschlechtern: der Wettervorhersage, den Mittelkürzungen und zusätzlich zu allem, was in Somalia passiert, zu dem relativ hohe Lebensmittelpreise und auch Konflikte gehören”, fügte er hinzu.

(Bericht von Emma Farge und Cecile Mantovani, geschrieben von Birgit Mittwollen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

tagreuters.com2025binary_LYNXNPEL230LS-VIEWIMAGE